Life Cried - Banished Psalms

Review

Manchmal kann es durchaus angenehm sein, wenn eine Band nicht „überpräsent“ ist, sondern stattdessen mit ihren Alben in etwas größeren zeitlichen Abständen für feine Duftmarken sorgt. So verhält es sich auch mit LIFE CRIED, die vor drei Jahren nach 5-jähriger Arbeit ihr Debütalbum „Drawn & Quartered“ veröffentlichten und nun nach drei weiteren Jahren, den Nachfolger präsentieren.

Hinter LIFE CRIED steckt Bandleader & Mastermind Chris Reject, der geschickt bewährte Elemente des gediegenen Harsh Electro mit individuellen Feinheiten vermischt und so mit „Banished Psalms“ eine sehr dichte und intensive Electro-Scheibe abliefert. Bei aller Härte und hoher BPM-Zahl zeichnet sich der Sound von LIFE CRIED durch eine angenehme Komplexität und Abwechslung aus und setzt sich auf diese Art und Weise durchaus von vielen alteingesessenen Bands ab. Obwohl man im ersten Moment glaubt, es mit einer handelsüblichen Harsh Electro-Platte zu tun zu haben, entdeckt man bei genauerem Hinhören immer wieder interessante Feinheiten, die die einzelnen Songs aufwerten. Dies sind vor allem die melodischen und teilweise gar verspielten Soundsamples, die man im Rahmen der heftigen und brachialen Klanggewitter immer wieder vernehmen kann. Beste Beispiele hierfür sind Songs wie „Dressed In Filth“ oder auch „Preacher“, die neben knallharten Clubkrachern wie „Bloodstained“ oder „Forbidden“ besonders zu Geltung kommen. Oft sind es jedoch die schleppend wirkenden, aber von tiefgehender Intensität geprägten Tracks wie der Opener „Another Sacrifice“, „Solemn“ oder „More To Tarnish“, die die wahren Höhepunkte dieser Scheibe sind. Gerade im Rahmen dieser Songs schaffen es LIFE CRIED, nicht wie die x-te Kopie von SUICIDE COMMANDO & Co. zu klingen, sondern trotz ihrer düster-melancholischen Sounds frischen Wind in die Szene zu bringen.

Abzüge in der B-Note gibt es jedoch für die drei kurzen und völlig belanglosen Kurz-Instrumentals, die musikalisch absolut entbehrlich sind und die Tracklist künstlich auf elf Tracks hochschrauben – schade, nach drei Jahren Arbeit sollte es doch möglich sein, mehr als acht „richtige“ Songs auf die Beine zu stellen und nicht gleich drei Lückenfüller einbauen zu müssen. Unter dem Strich gilt dennoch „Daumen hoch“ für „Banished Psalms“ – die nächste Auszeit kann kommen.

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20.06.2009

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