Liar Thief Bandit - Deadlights

Review

Es maßen sich zwar viele Musikhörer an, obwohl es verfälschend ist: Ein Album nach dem Eindruck eines Songs zu bewerten. Gerade bei „Deadlights“, dem dritten Album von LIAR THIEF BANDIT, wäre das fatal gewesen. Die Lead-Single ‚Catch And Release‘ könnte angesichts ihrer Zahnlosigkeit glatt von einem satten Szeneveteranen oder einem glattbegügelten Newcomer aus gutem Hause stammen. Tatsächlich reiht sich das schwedische Trio in den klassischen Action-Rock ein, wie er um die Jahrtausendwende durch THE HELLACOPTERS und seit einigen Jahren wieder durch Gruppen wie HARD ACTION und DEADHEADS popularisiert wurde.

Wer braucht ein Rad, wenn man eine gute Zeit haben könnte.

Das ist auch in diesem Fall weder besonders aufregend noch abwechslungsreich, aber dennoch gut gemacht. So bietet das Album einige Ohrwümer und gerade die flotten, mit einem Augenzwinkern versehenen Nummern ‚Good Enough‘ und ‚Limitations‘ machen viel Spaß. Das liegt nicht zuletzt an Mikael Jacobsen. Er singt im Bewusstsein seiner Grenzen und versprüht durch seine druckvolle Darbietung eine treibende Energie. Ergänzt wird das durch gefühlvolle, eingängige Soli, die dem Sound einen Feelgood-Touch verleihen.

Auch „Deadlights“ strahlt

Die Gleichförmigkeit der Scheibe ist aushaltbar, gerade weil die Schweden doch immernoch ein paar Tupfer einbringen, die nicht von der klassischen Action-Rock-Palette stammen. Dennoch kommt man nicht um die Erkenntnis herum, dass es sich bei dem Trio eher um Interpreten als Komponisten handelt. Gerade den langsameren, poppigen Songs fehlt das Gespür für gute Melodien. Aber wenn man nicht das Auge zudrückt, welches die schwächere Hälfte sieht, dann ist „Deadlights“ immernoch ein Album, das viel Spaß machen kann.

20.05.2021
Exit mobile version