Leviticus - The Strongest Power

Review

Ein ganz besonderes Exemplar der Metal-Historie haben uns die Herren von Ektro Records dieser Tage anzubieten, schließlich ist 1985 erschienene dritte Album der schwedischen Christen-Metaller LEVITICUS trotz einer Neuauflage im Jahr 2000 (in jedoch offenbar sehr geringer Stückzahl) alles andere als omnipräsent und sollte von daher reges Interesse der „White Metal“-Fraktion auf sich ziehen.

Die Erstauflage wurde zu einem Zeitpunkt veröffentlicht, als in den USA bereits unterschiedlichste Bands ihren Glauben an Gott auch auf musikalische Weise auslebten, wobei vor allem STRYPER – wenn auch vorwiegend durch ihre „Kostüme“, wie auch durch das Verteilen von Bibeln bei Konzerten – von der Heimat aus zu einer weltweit erfolgreichen Karriere starteten.

Weniger bekannt geworden, wohl auch weil eher dezent in Sachen „Missionarstätigkeit“, sind dagegen Formationen wie GUARDIAN, SACED WARRIOR oder BRIDE, auch wenn diese den „schwarz-gelben“ Kollegen in Sachen Melodien in nichts nachstanden. Dieses Schicksal teilte man sich im Endeffekt auch mit den europäischen „Whities“, wobei – damals wie heute – vor allem Schweden als Band-Lieferant erwähnenswert ist, wo LEVITICUS mit zu den allerersten Formationen gezählt haben, die ihren Glauben auf musikalische Weise darboten.

Nachdem das Trio auf seiner ersten EP „Stå Och Titta På“ sowie dem Album „Jag Skall Segra“ noch mit schwedisch-sprachigen Texten und eher dem AOR zugewandten Sounds aufwartete, folgte alsbald der Wechsel hin zu heftigeren NWOBHM-infiltrierten Klängen, die man ab dem 1984er Album „I Shall Conquer“ auch in Englisch darbot. Damit konnten sich die Burschen vor allem in Britannien einen wirklich guten Namen machen, der ihnen in weiterer Folge und für „The Strongest Power“ auch jede Menge überaus euphorische Reaktionen einbrachte. Selbst der „Kerrang!“ war von den feinen Melodie-Happen der Sverige-Boys beeindruckt.

Kein Wunder, schließlich wusste das Trio mit einer gelungenen Melange aufzufahren, die aus dem Hardrock jener Zeit, einer amtlichen Dosis typisch britischem Metal (ich höre eine Menge früher TOKYO BLADE heraus), sowie einer amtlichen Dosis Melodic Rock bestand. Letzteres hätte den Jungs damals durchaus auch in den US of A zu Ruhm verhelfen können, schließlich hätten diverse Tracks durchaus in diverse US-Rock-Radio-Sender gepasst, um der Band zum Durchbruch zu verhelfen. Dass es damit im Endeffekt nicht geklappt hat, hatte unterschiedliche Ursachen. Unter anderem wohl die Tatsache, dass bald darauf diverse Line-Up-Wechseln anstanden.

Nichtsdestotrotz sind LEVITICUS jedoch der Szene keineswegs abhandengekommen, sondern haben sich nach dem Ende der Band 1990 (und dem „Umstieg“ einiger Bandmitglieder zu MODEST ATTRACTION) vor knapp zehn Jahren erneut zusammengetan um auf dem „Bobfest“ (einem schwedischen Festival, auf dem ausschließlich christlich orientierte Bands auftreten) einen Gig zu absolvieren. Wer sich also für schwermetallische Historie generell interessiert und sich dabei von der christlichen Einstellung dieser Band nicht in irgendeiner Form irritiert fühlt, sollte sich um dieses Teil bemühen. Cool wär‘ jetzt noch, wenn man uns auch die ganz alten LEVITICUS-Taten neu auflegen würde.

11.09.2013

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