Levin Minnemann Rudess - L M R

Review

Tony Levin, Jordan Rudess und Marco Minnemann gehören zweifellos zu den wenigen Namen des Progressive Rock, die es auch außerhalb des Genres zu beachtlicher Bekanntheit gebracht haben. Levin gilt als einer der besten Bassisten der Welt und spielte unter anderem schon für Bands wie KING CRIMSON und PINK FLOYD. Das deutsche Wunderkind Marco Minnemann war bereits mit STEVEN WILSON und JOE SATRIANI auf Tour und ist einer der weltweit begehrtesten Studioschlagzeuger, und Jordan Rudess ist vor allem durch seine Tastenaktivitäten bei DREAM THEATER vielen ein Begriff.

Dieses beeindruckende Trio hat sich nun für 14 Tracks in einem Projekt mit dem schlichten Namen LEVIN MINNEMANN RUDESS zusammengefunden, um auch unter den erprobtesten Prog-Hörern die ein oder andere Kinnlade herunterklappen zu lassen. Auf über einer Stunde Spielzeit gibt es keinerlei Vocals, dafür aber eine unglaubliche Detailfülle und beeindruckende Arrangements zuhauf.

„L M R“ stellt definitiv keine leichte Kost dar, weder für den normalen Rock/Metal-Hörer, noch für den diesbezüglich vielleicht etwas härter gesottenen Prog-Nerd. Hier schwingt eine stark jazzige Note mit, wiederkehrende Passagen und musikalische Anhaltspunkte sucht man vergeblich, Refrains sind absolut undenkbar. Oftmals ufern die Gitarren- und Keyboardparts minutenlang aus, wobei Minnemanns perkussives Schlagzeugspiel ihnen viel Freiraum lässt. „L M R“ ist Musik zum Versinken und Staunen. Manchmal wünscht man sich, das ein oder andere Riff oder die ein oder andere Melodie würden länger gespielt oder wiederholt, ist aber dann eine Minute später vom folgenden Part schon wieder genauso begeistert. Wenn die Instrumente nicht so perfekt aufeinander abgestimmt wären, könnten manche Songs auch einer spontanen Jamsession der drei Meister entstammen. Genau das macht die Atmosphäre des Albums aus.

Das Talent jedes einzelnen Bandmitgliedes steht kaum zur Debatte. Es ist klar, dass hier brilliante Musiker am Werk sind. Was „L M R“ aber auch zu einem wirklichen guten Album macht, ist die Tatsache, dass hier nichts zusammengestückelt wirkt. Die vielen, vielen Passagen sind allesamt logisch verknüpft. Auch produktionstechnisch ist nichts auszusetzen. Ob ausgetüftelte Schlagzeugpassagen, filigrane Bassspielereien, Keyboards oder Mellotrons, jedes Instrument ist schön differenziert hörbar. Nicht vergessen sollte man die Tatsache, dass Minnemann neben seinem Stamminstrument Schlagzeug, hier auch für alle Gitarren verantwortlich ist. Beeindruckend ist da fast schon untertrieben.

15.12.2013

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