Leviathan - The Aeons Torn (Beyond The Gates Of Imagination Part II)

Review

Täusche ich mich, oder waren EPs nicht eigentlich mal kürzer als Full-Length-Alben? „The Aeons Torn“ soll nämlich eigentlich das neue Album von LEVIATHAN sein und beinhaltet neun Tracks mit knapp 50 Minuten Spielzeit – so weit, so gut. Aber: Die Tracks sechs bis neun sind eigentlich sowas wie Bonus und stellen die remasterten und neu gemischten Songs der LEVIATHAN-Debüt-EP „From The Desolate Inside“ dar … mit einer Spielzeit von fast exakt 26 Minuten. Die Songs eins bis fünf hingegen sind das „eigentliche“ Album – mit einer Spielzeit von 23einhalb Minuten. Aha.

Aber wir wollen ja nicht kleinlich sein und auf Begriffen herumreiten – trotzdem, 23 Minuten neues Material und 26 Minuten alten Kram (wenn auch wieder neu mit Glanz verziert) als Album in voller Spielzeit auszugeben, könnte man unter Umständen für frech halten. Davon mal abgesehen ist „The Aeons Torn“ nach „Beyond The Gates Of Imagination Part 1“ von 2011 der zweite Teil einer Konzeptreihe, wobei natürlich auch hier wieder auf eine Vermischung von Melodic Death Metal der Marke WINTERSUN oder SUIDAKRA mit, ähm, progressiven Elementen gesetzt wird. Progressiv soll hier allerdings wohl heißen, das zugunsten von Akustikgitarren- und Keyboard-Geklimper oft und gerne auf metallische Elemente verzichtet wird, was ja an sich nichts Schlechtes ist, aber im Falle von LEVIATHAN leider auch schnell kitschig herüberkommt. Kollege Hefft schrieb im Zuge seiner Review zum ersten Teil des Konzeptwerkes dazu: „LEVIATHAN haben […] ein sehr ambitioniertes Werk abgeliefert, welches allerdings an dem übermäßigen Einsatz von kitschigen Gitarrenmelodien und Synthie-Keyboards leidet. Auch wenn die metallische Seite sehr gut ausgearbeitet ist, sorgt dies für Punktabzug in der B-Note.“ Das kann man eigentlich fast so stehen lassen, abgesehen davon, dass ich auch der metallischen Seite keinen „sehr guten“, höchstens einen netten Klang attestieren würde. Fans der genannten Bands dürfen natürlich gerne reinhören – aber insgesamt sind mir LEVIATHAN mit ihrem – sorry – Kitsch ein bisschen zu nervig, auch wenn die härteren Passagen stellenweise durchaus ihren Reiz haben.

22.01.2013

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