Leviathan - From The Desolate Inside (EP)

Review

LEVIATHAN verfügen nicht über das einzigartig Gespür für grandiose Ohrwurm-Melodien, dass die Göteborger Spitzenbands IN FLAMES und SOILWORK auszeichnet. Dennoch kann sich die Debüt-EP „From The Desolate Inside“ hören lassen. Im übervollen Melo-Death-Haifischbecken schafft sich Band mit ihrem Hang zu unkonventionellen Songstrukturen eine eigene Nische, die mit einer gehörigen Prise Prog und sogar einigen folkigen Melodietupfern auftrumpft.

Vier abwechslungsreiche und durchaus spannende Stücke haben LEVIATHAN auf ihre erste EP gepackt. Doch so abgeklärt wie sie auf den Fotos im Booklet dreinblicken, gehen die Jungs nicht zu Werke. An vielen Stellen merkt man ihnen die fehlende Erfahrung noch deutlich an. Gute Ideen sind nicht immer konsequent zu Ende gedacht, Melodieläufe teilweise allzu geradlinig zum Abschluss gebracht und immer wieder verpasst man die Gelegenheit, starke Passagen durch den gezielten Einsatz von Kontrasten besser herauszuarbeiten.

Dennoch ist dieses Kurz-Debüt kein Schuss in den Ofen, sondern ein schönes erstes Lebenszeichen einer interessanten Nachwuchs-Combo. Die aggressiven Shouts von Sänger Jonas Reisenauer transportieren eine Menge Energie, die Instrumentalfront geht handwerklich einwandfrei zu Werke und das Songwriting ist trotz der Länge der einzelnen Songs angenehm kompakt gehalten. So kann aus dieser Band durchaus noch mehr werden.

20.05.2010

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