Lethal Steel - Legion Of The Night

Review

Traditioneller Metal aus Schweden. Schon wieder, könnte man sich denken. Die Liste der Bands ist lang und mit LETHAL STEEL reiht sich eine weitere Combo in den illustren Reigen ein. “Legion Of The Night” heißt das Debütalbum der Band um Gitarrist Johan Frick, mit der die Band ihren Platz als ‘Schwedens einzig authentische Heavy-Metal-Formation’ anzutreten gedenkt. Wenn sich da mal nicht diverse Kollegen auf die Nietenarmbänder getreten fühlen. Wer aber so große Töne spuckt, muss auch liefern.

Der gute Johan sieht bei LETHAL STEEL keine Parallelen zu anderen Bands, und wenn dann höchstens zu HEAVY LOAD. Das kann in Bezug auf das Riffing durchaus so stehen lassen, denn das typische Riffing der längst aufgelösten Landsleute kann man über die Albumdistanz immer wieder vernehmen. Allerdings geht es so ganz ohne andere Einflüsse dann wohl doch nicht so ganz. Immerhin klingt Sänger Viktor IN SOLITUDEs Pelle Åhman nicht unähnlich, wenngleich er dessen Klasse (noch) nicht so ganz erreicht. Hier ist auch einer der beiden Kritikpunkte an “Legion Of The Night” zu finden. Neben Ohrwürmern wie dem Opener “Sirius” oder dem Highlight “Nocturnal Seductress”, die vom Sänger spitze dargeboten werden, befinden sich aber zu viele gleichförmige, wenig inspirierte Gesangslinien auf dem Album. Hier hätte die Band gerne etwas mehr Liebe zum Detail zeigen dürfen, denn durch den limitierten Stimmumfang – Viktor Gustafsson bleibt zumeist in den mittleren Lagen – und des immer an derselben Stelle eingesetzten Vibrato vom LETHAL STEEL Frontmann entfalten die Songs oft ein gewisses Maß an Langeweile. Hinzu kommt, dass sich das Riffing zwar an Fricks Lieblingsband orientiert, auf der anderen Seite aber nichts besitzt, was man bei ähnlich gelagerten Gruppen wie ENFORCER, AIR RAID oder AMBUSH nicht auch schon gehört hat. Dennoch sind LETHAL STEEL bemüht ihr eigenes Ding durchzuziehen und Songs wie “Demon From The Past”, “Warrior” oder das atmosphärische “Night Of The Witch” sind musikalisch keine schlechten Nummern. Für die schwedische Heavy-Metal-Krone reicht das unter dem Strich aber nicht.

Wenn LETHAL STEEL auf dem nächsten Album technisch noch ein paar Briketts nachlegen und, zumindest was Gesangsmelodien angeht, flexibler agieren, steht einer höheren Wertung nichts im Weg. Für den Moment ist “Legion Of The Night” ein solides Album, das die Konkurrenz aber nicht das Fürchten lehren wird. Authentizität hin oder her.

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08.02.2016

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