Lesbian Bed Death - Designed By The Devil, Powered By The Dead

Review

Der Begriff „Lesbian Bed Death“ wurde von der Sexualforscherin Pepper Schwartz geprägt, die – eine von Kollegen stark kritisierte Methodik zugrunde legend – beschrieben hat, dass lesbische Paare weniger sexuelle Kontakte hätten, als es sie in homosexuellen und heterosexuellen Beziehungen gäbe.

„Unsexy“ ist auch das vollkommen passende Stichwort, wenn es darum geht, „Designed By The Devil, Powered By The Dead“, das zweite Album der aus dem britischen Stoke-On-Tent stammenden LESBIAN BED DEATH zu beschreiben. Eine Mischung aus (Horror) Punk, Gothic und etwas Glam, aus MISFITS, MURDERDOLLS und TYPE O NEGATIVE, ist – verbunden mit Image und Texten im Dunstkreis von Sex, Drugs und dunklen Dingen – nämlich grundsätzlich vielversprechend, aber der Musik des Fünfers fehlen leider zwei ganz entscheidende Dinge, um die Sache rund zu machen: Ecken und Kanten.
Liedtitel wie „Catholic Sex Kitten“ oder „Retrosexual“ implizieren eigentlich einen zumindest halbwegs dreckigen Sound mit entsprechender Instrumentierung, aber das Ganze stellt sich als Mogelpackung heraus, denn LESBIAN BED DEATH bleiben stets zu brav und artig. Allen voran Sängerin Luci4, die mit ihrer zu klaren, zu ausdruckslosen und zu weit in den Vordergrund gemischten Stimme einen Vergleich zu DIE HAPPY und anderer belangloser Hintergrundmusik aufdrängt.
Nur beim guten „Bela Lugosi’s Back“ und dem rockigen „Mr. Nastytime“ erreicht man einmal ansatzweise jene dunkle Lässigkeit, die den anderen Stücken komplett abgeht; während „Sinner“ sich mit längerem Akustikgitarren-Intro immerhin noch ein wenig von der restlichen, zu eingängigen Soße abhebt.

Im Widersinn zu seinem vielversprechenden Namen ist „Designed By The Devil, Powered By The Dead“ ein ziemlich zahnloses Werk: bis kurz vor die Pop-Rock-Unkenntlichkeit glattgebügelter Gothic Punk mit konturlosem weiblichen Gesang, der auch im durchschnittlichen Radio-Programm kaum auffallen würde. Das Album ist nicht so schlecht, dass LESBIAN BED DEATH damit schon Nerv-Regionen betreten, aber es ist leider zu seicht, als dass es hier viel zu entdecken geben würde.

06.10.2010

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