Les Ténèbres - ...and The Waves Came Crushing Down

Review

Wenn es momentan einen Trend im Bereich des Metals gibt, dann ist es wohl der, dass plötzlich alle und jeder auf Doom abfahren. Logische Konsequenz also, dass mehr und mehr Bands aus dem Boden schießen, die sich dieser Musik verschrieben haben. Zumindest behaupten sie es. Auch im vorliegenden Fall von LES TÉNÈBRES wird von Doom gesprochen, nur leider kann ich davon nicht wirklich viel hören.

Wobei leider eigentlich der falsche Begriff ist, denn je öfter ich diese erste Veröffentlichung der Norweger genieße, desto mehr freue ich mich, hier keinen schnöden Doom Rock oder Doom Metal vorgesetzt zu bekommen. Mit ein wenig gutem Willen kann man in der Gitarrenarbeit Einflüsse früher MY DYING BRIDE erkennen, aber das waren dann auch schon die Einflüsse aus dem Genre der Langsamkeit. Insgesamt orientiert sich dieser sehr junge Fünfer viel eher an seinen skandinavischen Musikerkollegen und kreiert auf “…and the Waves Came Crushing Down“ eine herrlich melancholische Musik, die man sonst eigentlich immer nur im Herbst genießt.

Beim Gesang scheint hier und da immer wieder eine Note des jungen VINTERSORGs durch, wenngleich die Vocals Gustavs weitaus emotionaler sind. Bei den Klampfen wiederum erklingen desöfteren Einflüsse ihrer Landsleute BAK DE SYV FJELL, was mich als Fan dieses Duos besonders begeistert. Und betrachtet man ihr Album nun komplett, so erscheinen LES TÉNÈBRES wie eine junge und unbekümmerte Version KATATONIAs. Dies sollen aber nur Hinweise für Eure Vorstellungskraft sein, denn den jungen Burschen aus dem Norden ist es durchaus gelungen, bereits auf dieser EP Musik mit wirklich eigener Note zu kreieren.

Der Sound ist anständig, die Aufmachung geht für eine Eigenproduktion mehr als in Ordnung – es sollte also schon wirklich mit dem Teufel zugehen, wenn die Norweger mit “…and the Waves Came Crushing Down“ keinen Partner finden, der sich ihrer schönen Musik annimmt. Wer mal wieder skandinavische Melancholie at its best spüren möchte, dem sei hier auf jeden Fall geraten, ein wachsames Ohr zu haben. Völlig verdiente sieben Punkte für eine Band, die noch ganz am Anfang steht und bereits zu diesem Zeitpunkt weiß, wie man die Hörer mit einem tiefgründigen Mix aus Rock und Metal in seinen Bann zieht. Weiter so!

22.06.2009

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