Belgien ist nicht gerade für seine Metalbands bekannt, und noch weniger für Grindcore oder Death Metal! Das könnte sich dieses Jahr ändern, denn der Pommes-Staat hat einen echten Metzger-Meister zur Welt gebracht! LENG TCH’E mit „The Process of Elimination“. Das ist aber nicht der erste Streich dieser Sickos, sondern bereits der Dritte seit 2001.
Wenn man sich genau anschaut, wer hinter den Instrumenten steht, kann man so manche Überraschung erleben. Da wäre z.B. Sven von den genialen ABORTED hinter der Schießbude und als Sprachorgan meldet sich Boris von SUPPOSITORY. Man muss wirklich sagen, dass der Labelwechsel zu Relapse Records den Mannen gut getan hat. Denn kaum wurde das Boot getauscht, kommt auch die Musik brauchbarer rüber. Man legt ohnehin schon viel Wert auf Abwechslung und lässt Stoner-, Hardcore-, oder auch nur einfache Rockelemente mit einfließen. Es klappt und was will man mehr? Natürlich eine gute Produktion. Und genau hier kommt das Antfarm Studio (MNEMIC, ABORTED, THE HAUNTED, HATESPHERE) genau richtig. Einwandfrei ballern die Songs mit dem richtigen Groove aus den Boxen. Grindwalzen wie „The Fist of the Leng Tch’e“, „Remote Controlled“ oder „Pimp“ sind für mich die Highlights und dank dem dicken Sound ideal zum Schädelabschrauben, wobei man beim letztgenannten Song die stilistische Ähnlichkeit zu BLOOD DUSTER heraus hören kann. In den Texten geht es wie bei vielen anderen Bands um Politik, Schwarzem Humor oder die Kunst des Sterbens! Bis hier hin ist alles in Ordnung, doch was kann man negatives finden? Das Artwork? Nein, das ist ganz gut! Die Dauer des Albums? Nein, da eine halbe Stunde für Grind vollkommen in Ordnung ist. Als etwas schade lässt sich nur die mehr oder weniger schnelle Abnutzung des Materials bemängeln, aber wir haben es hier auch nicht mit Progressivem Metal zu tun.
Das Album hat genug Abwechslung, stellt eine deutliche Verbesserung zum Vorgänger dar und kann durch seinen „ausnahmsweise mal nicht nervtötenden“ Grindcore überzeugen. Belgien wird nun hoffentlich nicht nur für frittierte Kartoffelschnipsel berühmt bleiben, denn der Fleischwolf für die Hamburger lässt sich auch ganz gut präsentieren. Wenn die Band so weiter macht wird sie bald zu ROTTEN SOUND oder NASUM aufgeschlossen haben! Der Prozess hat begonnen…
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