Legions Of The Night - Hell

Review

LEGIONS OF THE NIGHT haben mit ihrem originellen SAVATAGE-Tribute-Ansatz vergangenes Jahr bereits für ordentlich Furore gesorgt, so war „Sorrow Is The Cure“ weit mehr als nur ein Nachspielen des Stiles ihrer großen Vorbilder. Nun hat sich die Band um Jens Faber und Philipp Bock (beide DAWN OF DESTINY) und Henning Basse erstaunlich schnell an ein Folgewerk gesetzt. Hoffen wir, dass „Hell“ das Niveau halten kann.

LEGIONS OF THE NIGHT huldigen erneut SAVATAGE

Stilistisch gesehen bietet sich der gleiche US-angehauchte Power-Metal-Mix (made in Germany) wie auf dem Debütalbum mit ordentlich Klaviereinsatz. Dass LEGIONS OF THE NIGHT aber nicht zur bloßen Kopie ihres übergroßen Vorbildes verkommen beweist Henning Basse, der auf diesem Album wieder eine famose Gesangsleistung an den Tag legt. Die ersten drei Stücke der Scheibe, insbesondere der Opener „Who Will Believe In Me“ tragen Zeuge davon.

Schön ist, dass die Band ihren Songs oft auch Zeit zum Entfalten gibt, viele Stücke knacken die Sechs-Minuten-Marke. Der im Vorfeld ausgekoppelte Singletrack „Run Faster“ kommt überraschend straight und kurz daher, was etwas unterwältigend war im ersten Moment. Auf Grund des einprägsamen Refrains war die Wahl dieses Stückes zur Single aber vermutlich eine recht einfache.

Doch egal ob lang oder kurz, sowohl kleine Epen wie „The Memory Remains“ oder das schnelle, kurze „Fury“ können überzeugen, LEGIONS OF THE NIGHT packen einen bunten Strauß aus Melodien auf ihr zweites Album „Hell“, in „Save Us“ verfallen sie sogar vollends dem Power-Prog und können auch für CONCEPTION-Fans ein gefundenes Fressen darstellen.

Natürlich werden die Vorbilder nicht vergessen, dieses Mal gibt es von SAVATAGE „When The Crowds Are Gone“ vom Klassikeralbum „Gutter Ballet“ auf die Ohren. Und erneut beweist insbesondere Henning Basse, dass er stimmlich diese Stücke auf seine ganz eigene Weise hervorragend zu intonieren versteht.

Mehr als nur ein Tribut – „Hell“

TENACIOUS D sangen einst „This is just a tribute“ und auch, wenn die Vorbilder immer noch offensichtlich zu Tage treten, so ebnet die junge Gruppe mit ihrem Zweitwerk den Weg zur eigenen Identität. Auch wenn die Hitdichte nicht ganz so hoch ist wie beim Erstling haben LEGIONS OF THE NIGHT die hohen Erwartungen nach dem Debüt erfüllt und auch gegen Ende gibt es mit Liedern wie „Demons“ noch musikalisch wie textlich richtig gute Würfe. So kann es gerne weiter gehen!

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15.11.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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