Legion Of Gomorra - Till Death Defeats Us

Review

Ein Logo im Deathcore-Stil, dazu fürchterlich moderne Schriftarten bei der sonstigen Gestaltung – da blutet dem Liebhaber des Todesbleis alter Schule allein beim Betrachten von LEGION OF GOMORRAHs Debüt „Till Death Defeats Us“ schon das Herz.

Mit Deathcore hat der erste Streich der vier jungen Dinslakener aber dann weniger zu tun, als man zunächst befürchten musste. Dafür bekommt man überraschungsarmen Melodic Death Metal mit entsprechend wenig sagenden Kreisch-Vocals (und ein paar tieferen Grunzpassagen beim Opener „Spectre Of Perception“) geboten.
Gut, die Gitarrenarbeit ist mitunter ganz ansprechend und ein Stück wie „Wail Of The Forgotten“ bekommt dadurch sogar einen leichten Ohrwurm-Charakter. Mit dem deutschen Text bei „Auf die Freiheit“ sorgt man auch für einen Funken Abwechslung, aber nichtsdestotrotz regiert auf diesem Album das alles andere als populäre graue Triumvirat aus Altbekanntem, Ideenmangel und Spannungsarmut.

Wo sind im Death Metal heutzutage noch junge Bands, die auch seit 20 Jahren Breitgetretenes mit überkochender Leidenschaft und allein deshalb begeisternd darbieten, oder solche, die wirklich gewagte, vor Ideenreichtum und Experimentierfreude beinahe zu bersten scheinende Alben auf Tonträger bannen?

LEGION OF GOMORRA zeigen sich jedenfalls mit „Till Death Defeats Us“ als eine der nicht wenigen Kapellen, die einem nach fünf Bierchen in einem Jugendzentrum vor Augen und Ohren kommen könnten und die dann live vielleicht sogar ein wenig unterhalten würden – auf Platte überzeugt der trotz ein, zwei netter Hooklines gewöhnliche und eintönige Melodic Death der vier Jungs aus Nordrhein-Westfalen aber nicht.

10.12.2010
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