Legend - Spirit

Review

Willkommen zu einer neuen Folge von „Hoffnungsvoll verloren“. Heute stellen wir Ihnen LEGEND vor, eine Gruppe fleißiger Musikanten, die sich bereits vor über 20 Jahren im englischen Runcorn nahe Liverpool zusammengefunden hat. Für die vier Mitglieder der Band hat das gemeinschaftliche Musizieren seit jeher einen heilenden Effekt, wie sie sagen. Denn nicht nur Drummer John Macklin ereilte zu Beginn seiner vielversprechenden Karriere ein herber Schicksalsschlag. Der rüstige Mittvierziger erinnert sich noch ganz genau: „Jeder von uns hatte sein Instrument von der Pike auf gelernt. Aber keines der anderen Kinder wollte mit uns spielen!“ Und John ist kein Einzelfall – so wie ihm erging es den meisten Mitgliedern von LEGEND. Auch der Keyboarder und Kreativkopf der Band, Steve Paine, hatte es nicht immer einfach: „Ich habe jeden Tag wie ein Besessener Klavier geübt. Aber meine doofen Eltern wollten mich einfach nicht auftreten lassen!“

Jetzt aber ist das alles vergessen. Denn Steve, John, Paul und Beck haben ihr gemeinsames Glück gefunden. Vor kurzem haben sie sogar eine CD aufgenommen. Die Platte trägt den Namen „Spirit“. Tastenakrobat Steve erklärt: „Wir wollten einen starken Titel, bei dem man nicht genau weiß, was er bedeuten soll.“ Seine Kollegen pflichten ihm bei: „Genau!“

Am Ende zählt ohnehin nur die Musik. Und die ist richtig klasse, da ist sich die Band einig. Das musikalische Konzept umreißt Saitenhexer Paul so: „Jeder ist gefordert – weil wir nämlich relativ progressive Musik machen. Das hat zumindest so’n Spinner auf die Zettel geschrieben, die wir gerade in die ganze Welt verschicken. Deswegen müssen wir jetzt wirklich alles aus uns rausholen. Notfalls muss man dann auch mal lauter drehen.“ Sängerin Beck Sian präzisiert: „Unsere Songs leben von starken Melodien. Und die holen wir uns immer von alten Platten – die hört ja eh keiner mehr, haha.“ Drummer John ergänzt: „Früher haben wir im Proberaum immer JETHRO TULL und MARILLION nachgespielt. Das war voll langweilig. Heute klingen wir zwar immer noch so, sind aber viel schneller!“

Auch privat kommen die Musiker gut miteinander aus. „Wir nehmen uns gern auf die Schippe, ähähahahahahaa“, plaudert Paul aus dem Nähkästchen. Und Keyboarder Steve fügt hinzu: „Manchmal, wenn die Becky singt, kriege ich Ohren-Aua, hihi.“ Dann plötzlich wird Schlagzeuger John ganz ernst: „Klar, Spaß muss sein. Aber wenn du musikalisch richtig hart zu kämpfen hast, dann darf es keine Nebenkriegsschauplätze geben!“ Denn natürlich gibt es hin und wieder Reibereien in der Band. So lästerte John unlängst über seinen Mitstreiter Paul: „Ich finde es voll unfair, dass der Penner Gitarre und Bass gleichzeitig spielen darf – und ich nur sinnlos Schlagzeug!“ Als dann aber Steves Eltern mal bei einem Auftritt in der Wohnung eines Liverpooler Bekannten vorbeischauten, konnte der Zwist schnell ausgeräumt werden.

Vor kurzem wurde den Musikern überraschend eine ganz besondere Ehre zuteil: Sie gewannen sowohl den Preis für die „Beschissenste Website einer Musikgruppe International“ als auch den „Awkward Cover Award„. John erinnert sich: „Als der Anruf kam, waren wir total aus dem Häuschen. Wir wussten nicht, was das für tolle Preise sind, aber wir haben uns auf jeden Fall riesig gefreut.“

Für die Zukunft haben die Musiker noch große Pläne: „Am liebsten würde ich mal mit SLAYER auftreten. Auch, wenn das voll die alten Säcke sind“, verkündet Gitarrero Paul. Und auch Sängerin Beck hat klare Ziele: „Ich will einfach noch ganz viele CDs machen. Das macht nicht viel Arbeit, bringt Spaß – und macht die Menschen glücklich.“

17.02.2014
Exit mobile version