Leeches Of Lore - Leeches Of Lore
Review
Steve Hammond und Andy Lutz aus Albuquerque haben tagsüber vermutlich nicht viel zu tun. Deswegen begannen sie irgendwann, mit Gitarre und Schlagzeug zu Jammen. Und weil sie sich nicht so richtig einig wurden, was genau sie spielen wollten, spielen sie einfach alles, worauf sie Lust haben. Kann man ja machen, z.B. erst etwas Metal, dann Country, dann was Pschedelisches usw.
Aber Steve und Andy tun all das gleichzeitig, verwursten und vermengen was ihnen gerade in den Sinn kommt und machen ihr Zwei-Mann-Projekt LEECHES OF LORE damit spannend. Spannend, aber nicht unbedingt leicht genießbar.
Los geht’s mit der relativ eindeutigen Thrashnummer „Macrochelys Temminckii“. Die ist per se nicht richtig schlecht, allerdings ist der unterirdische Schlagzeugsound, vermutlich durch den Einsatz von Wellpappe und reifen Kürbissen erzielt, dafür verantwortlich, dass wohl nur Liebhaber und Demofans hierbei einen gewissen Genuss empfinden.
Danach verschwimmen Stile und Klänge, Soundwälle werden aufgetürmt und niedergerissen, Farben werden hörbar und Töne tun weh. Plötzlich bröselt es unerwartet crustig, dann erklingen lustige Countrytöne, melancholische Americana-Singer-Songwritermelodien, etwas Surf und Düsterdoom.
Seeehr speziell, garantiert kein Mainstream, stellenweise (bewusst?) von an Unfähigkeit grenzendem Dilettantismus gezeichnet und doch nicht nur schlecht- verwirrend, verstörend und vermutlich nur mit den Drogen, unter deren Einwirkung das Album entstanden ist, wirklich völlig zu erfassen.
Wer auf obskuren Stoff steht, der garantiert nie im Radio zu hören sein wird, wird hiermit eine Menge Spaß haben. Ganz, ganz tolerante Fans von WHITE STRIPES, BUG GIRL oder auch WEEN könnten auch LEECHES OF LORE mögen. Alle anderen sollten sich das mit dem Erwerb dieser Platte nach mehrmaligem gründlichen Anhören noch mal gut überlegen.
Leeches Of Lore - Leeches Of Lore
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Modern Metal |
Anzahl Songs | 11 |
Spieldauer | 52:01 |
Release | 2009-08-15 |
Label | Meteor City/Plastic Head |