Bereits mit 15 Jahren stand Karen Lynn Greening bei der kanadischen Heavy-Metal-Band LEE AARON 1977 auf der Bühne. Der Bandname sollte einfach gut klingen und stellte eine Verbindung zwischen Jeanshosen (Lee Jeans) und dem Produzenten (Aaron Spelling) da. Den Status als Queen of Heavy Metal erarbeite sich Karen in den 80er Jahren mit dem Longplayer „Metal Queen“. Fast vier Dekaden später gibt es neue Musik aus dem Hause LEE AARON. „Radio On!“ orientiert sich laut Band an den beiden Vorgängern „Diamond Baby Blues“ und „Fire And Gasoline“.
„Radio On!“ – Fortsetzung des eingeschlagenen Weges
Das Image der 80er Jahre ist bei einer Dame, welche sich in Richtung Rentenalter bewegt, mehr als verstaubt und nicht mehr die zu erwartende Attitüde. So hat sich mit dem gesetzteren Alter auch das Image von LEE AARON als Queen of Heavy Metal verändert. Heavy Metal liefert Karen Lynn Greening schon lange nicht mehr, das Lack- und Lederimage mag die Dame jedoch noch nicht völlig ablegen. So bieten sich Vergleiche in Richtung einer kanadischen Antwort auf Doro Pesch an. Das rockige „Vampin'“ als Opener stellt die Vocals in den Vordergrund und gibt grob die Richtung für die nächsten gut 45 Minuten vor. „Soul Breaker“ lässt den Instrumenten etwas mehr Freiheiten, Greenings Stimme gibt am Ende der Band und dem Song das Wiedererkennungsmerkmal.
Ob „Cmon“, „Mama Don’t Remember“, „Radio On“, „Russian Doll“ oder „Had Me At Hello“: melodischer, runder Rock erwartet den Hörer. Ein etwas härteres Riffing wie bei „Soho Crawl“ wird mit dem melodischen Refrain und viel O und A glattgebügelt, so dass Ecken und Kanten vermieden werden. Die Mid-Tempo-Nummern heißen „Devil’s Gold“ und „Great Big Love“, die anfängliche Ballade „Wasted“ entpuppt sich im weiteren Verlauf als eingängiger Hard-Rock-Track und kann überraschen. Ihre gesanglichen Qualitäten zeigt Greening zum guten Schluss mit der Ballade „Twenty One“.
Radiotauglicher Rock ohne Ecken und Kanten
Mit dem Titel „Radio On!“ haben LEE AARON den Nagel auf den Kopf getroffen. Radiotauglicher Rock ohne Ecken und Kanten und immer leicht zu verkosten. Die Scheibe dürfte etwas für die Die-Hard-Anhänger in Richtung melodischen Rock sein. Zu soft und rund kommt die Scheibe daher und bietet dadurch kaum einprägsame Momente für den Hörer. Nummern wie „Wasted“, welcher auch mal eine Überraschung liefert, haben Seltenheitswert. So bleibt für die große Mehrheit der Songs nur das Prädikat solide Standardware, welche sich kaum aus der Masse der Veröffentlichungen abheben.
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