Die Remasters von LED ZEPPELIN gehen in eine weitere Runde. Nachdem vor einigen Monaten die ersten drei Alben wiederveröffentlicht wurden, stehen nun die Alben Platten „IV“ und „Houses Of The Holy“ an.
Hier beschäftigen wir uns mit dem vierten, eigentlich unbetitelten, von vielen aber als „IV“ oder manchmal auch „Zoso“ oder „Four Symbols“ benannten Album von LED ZEPPELIN, welches ursprünglich 1971 veröffentlicht wurde. Trotz des Verzichts auf Albumtitel und auf dem Cover fehlendem Bandname bedeutete dies den endgültigen kommerziellen Durchbruch mit millionenfachen Verkäufen der englischen Hard Rocker. Zweifelsohne ist „IV“, um dem Ding einen Namen zu geben, eines DER wichtigsten Hard Rock Alben überhaupt, setzte Maßstäbe für ganze Generationen an Musikern und gehört damit in jedem Fall in jede gutsortierte Sammlung.
„IV“ begrüßt den Hörer mit dem energetisch bluesigen „Black Dog“ mit tollem dickem Groove in bewährter Tradition. Auch die folgende, treibende Boogie-Rock-Nummer „Rock And Roll“ ist nichts anderes als ein Klassiker. Das folkige, unaufdringliche „The Battle Of Evermore“ getragen nur von Akustikgitarre und Mandoline, ist ebenso unsterblich, was auch am Duett mit FAIRPORT-CONVENTION-Sängerin Sandy Denny liegt. Das Hauptargument für den Kauf von „IV“, mit einer der bekanntesten, besten und perfektesten LED ZEPPELIN-, ach was sage ich, Rocksongs überhaupt, folgt dann mit dem ewigen, epischen Monument „Stairway To Heaven“, der LED ZEPPLIN Hymne schlechthin. Diese prägnante Akustikgitarre, die Flöten, das ausufernd ekstatische Gitarrensolo, der einfühlsame Gesang, eine unbeschreibliche Meisterleistung der Herren Page, Plant, Bonham und Jones. Natürlich überstrahlt „Stairway To Heaven“ ein wenig die anderen Songs von „IV“. Aber auch das schräg funkrockende „Misty Mountain Hop“, das vertrackte, harte „Four Sticks“, das wunderschön akustische „Going To California“ bis zum mörderisch groovigen „When The Levee Breaks“ mit Slidegitarre sind unsterbliche, stilistisch offene Rockklassiker, ohne Ausnahme. LED ZEPPELIN haben da tatsächlich ein perfektes Album produziert, mit dem von Jimmy Page mit viel Feingefühl remasterten, klaren, differenzierten und detailreichen Sound sogar noch ein klitzekleinwenig perfekter. LED ZEPPELIN waren mit „IV“ auf dem Zenit ihrer Kreativität, besser sollten sie nicht mehr werden. Dieses Album ist und bleibt eines der größten Monumente der Rockgeschichte. Pflichtkauf!
Die Deluxe-Edition enthält als Bonus noch eine Companion Disc mit bisher unveröffentlichtem Material in Form von alternativen Mixen und Versionen der Songs von „IV“. „Black Dog“ klingt reduzierter und einfacher während bei „Rock And Roll“ ist das Piano präsenter, das Stück wirkt klassischer. „The Battle Of Evermore“ ist als Instrumental enthalten, während im Sunset Sound Mix von „Stairway To Heaven“, Achtung, der Teufel im Detail liegt. Die Gitarre hat die Stereo-Seite nach rechts gewechselt und das Schlagzeug klingt lauter. „Four Sticks“ klingt direkter und frischer, aber im Grunde sind auch bei den weiteren folgenden Songs die Unterschiede zum Original eher marginaler Natur.
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