Led Zeppelin - Houses Of The Holy

Review

Die Remasters von LED ZEPPELIN gehen in eine weitere Runde. Nachdem vor einigen Monaten die ersten drei Alben wiederveröffentlicht wurden, stehen nun die Alben Platten „IV“ und „Houses Of The Holy“ an.

„Houses Of The Holy“ wurde ursprünglich 1973 veröffentlicht und stellt das fünfte Album von LED ZEPPELIN dar. Zugleich war dies auch das erste Album mit einem offiziellen Titel. Obwohl sich auch dieses millionenfach verkaufte, wird „Houses Of The Holy“ wohl immer im Schatten der vorherigen Meilensteine der britischen Hard-Rock-Institution stehen. Nicht ganz zu Unrecht, wie ich finde, denn nicht alles wollte LED ZEPPELIN auf diesem Album gelingen, und doch gehört dieses Werk in jede halbwegs gut sortierte Hard Rock Sammlung.

Der Anfang von „Houses Of The Holy“ ist nämlich gleich ein unsterblicher, unverwechselbarer LED ZEPPELIN Rockklassiker: Das satte „The Song Remains The Same“, einer der besten Songs der Herren Page, Plant, Jones und Bonham überhaupt und späterer Namensgeber des berühmten, 1976 erschienenen Konzertfilms vom Madison Square Garden. Auch die folgende wunderschön einfühlsame, epische Folk-Ballade „The Rain Song“ (Nummer 1 in den US-Charts) gehört zu den ganz großen Würfen von LED ZEPPELIN, gerade auch durch die Verwendung von virtuosen Streichern, was eine Neuerung in ihrem Sound darstellte. Und natürlich das faszinierende halbakustische „Over The Hills And Far Away“ mit seinem spanisch wirkenden Intro, den Stimmungswechseln vom Folk bis zum kraftvollen Rock. Alleine diese drei ersten Stücke rechtfertigen den Kauf von „Houses Of The Holy“ vollends.

Leider kann das Material danach nicht immer mithalten. LED ZEPPELIN wollten hier wohl teilweise auf neuen musikalischen Pfaden wandeln und experimentieren, wie man im funkigen „The Crunge“ hören kann, das als eine Hommage an James Brown gesehen werden kann, tatsächlich aber auch einfach nur schwach ist. Auch das recht simple „Dancing Days“ kann das hohe Niveau der ersten drei Stücke nicht ganz halten, hat aber zumindest ein sehr einprägsames Riff. Und das gewöhnungsbedürftige „D’yer Maker“ ist auch nicht gerade ein glänzender Stern im Schaffen von LED ZEPPELIN, auch wenn sie hier beweisen, dass sie auch Reggae spielen können. Aber danach wird „Houses Of The Holy“  wieder besser, viel besser!

„No Quarter“ als Übersong zu bezeichnen ist sicherlich keine Übertreibung. Ruhig, schwermütig, düster und beklemmend wabernd zeigt dieses psychedelische Stücke eine ebenfalls neue Facette der Klangwelten von LED ZEPPELIN. „Houses Of The Holy“ wird mit der konventionelleren Rocknummer „The Ocean“ abgeschlossen.

Alles in allem zeigten sich LED ZEPPELIN auf dem vielfältigen, fordernden „Houses Of The Holy“ einerseits noch weiter von ihren Blues-Wurzeln entfernt, experimentierten mehr, behielten andererseits aber ihre ureigenen Trademarks bei und lieferten einige zeitlos tolle Rocksongs für die Ewigkeit. Der Klang der Remasters ist sehr gelungen, schön lebendig und organisch.   

Die Deluxe-Edition enthält als Bonus noch die Companion Disc mit bisher unveröffentlichten alternativen Mixen und Versionen von fast allen „Houses Of The Holy“ Songs. Da wären die rauer, ursprünglicher klingenden Rough/Working Mixes von „No Quarter“, „The Crunge“, „Dancing Days“ und „The Ocean“. „Over The Hills And Far Away“ als Instrumental, „The Rain Song“ ohne Piano und „The Song Remains The Same“ als Guitar Overdub Reference Mix.

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07.11.2014

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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