Im kleinen, ranzigen Universum von LECHEROUS GAZE tropft eine Mischung aus Schweiß und Jack Daniels von der niedrigen Decke, das Licht ist schummrig, irgendwer hatte die alte Neonleiste beim besoffenen Stage-Dive mit der Stirn runtergeholt. Apropos: Was nebenan auf dem siffigen WC für das ganz kleine Geld passiert, wollen wir gar nicht wissen…
Im kleinen, ranzigen Universum von LECHEROUS GAZE bekommt man am Eingang einen freundschaftlichen Schlag in die Magengrube, das Deo abgenommen und als Stempel ein Ab-18-Tattoo zwischen die Augen, live mit Herzblut und dem Kugelschreiber gestochen. Klappmesser gehen durch und der Bierbuddel wird fix die nächste Tischkante auf den Hals gehetzt.
Im kleinen, ranzigen Universum von LECHEROUS GAZE finden vor dem Gig illegale Opossum-Kämpfe statt, Tollwut ist Ehrensache. Alle übrigen Tiere befinden sich überall dort, wo die Anwesenden Haare besitzen. Überall also.
Im kleinen, ranzigen Universum von LECHEROUS GAZE schreibt man Leben mit vier Buchstaben: R-A-W-K. In der Jukebox gibt es MC 5, die STOOGES, ANTISEEN, MOTÖRHEAD, POISON IDEA und die GORIES. Und ansonsten in der Regel alle paar Minuten paar aufs Maul.
Im kleinen, ranzigen Universum von LECHEROUS GAZE schlurft nachts um zwei eine Bande aus vermutlich bärtigen Holzfällerhemden auf die morsche Bühne und covert sich mit dicker Halsschlagader und Hose durch das Archiv von Crypt-Records. Geile Blicke sind da Ehrensache.
Im kleinen, ranzigen Universum von LECHEROUS GAZE kracht die Mischung aus altem Rock ’n‘ Roll, (Proto-)Punk, fett(ig)em Schweinerock und zeitlosem Dreck auch ohne Riesenhits ziemlich amtlich. Und überall sonst auch. Gute Menschen sollten mindestens „Animal Brain“ mal gehört und mitgegrölt haben – den dann doch mutmaßlichen Hit auf „Zeta Reticuli Blues“, dem neuen Album der Oaklander Gang.
Und dass alles lecker in einem lyrischen Sud aus Außerirdischen-C-Movie-Thematik frittiert ist, macht die Sache auch nicht schlechter.
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