Frederik 
Also vor dem Arbeitseifer des Alexander Krull / Liv Kristine Gespanns muss man schon ehrfurchtsvoll den Wikingerhelm ziehen. Kam Anfang des Jahres schon das Kristine Solo-Werk „Enter My Religion“ auf den Markt, und ist die „Vinland Saga“ auch erst ein Jahr alt, taucht nun urplötzlich die neue EP „Legend Land“ auf. Zwar hab ich bis jetzt noch nicht herausgefunden ob dahinter auch in einigen Monaten ein neues Album rauskommt, aber 5 neue Songs (+ extended Version der Single) sind auch schonmal was feines.
Und das Resultat kann sich wirklich hören lassen. Zwar muss man ehrlicherweise anmerken dass der Titelsong zu keiner Zeit an das grandiose „Elegy“ rankommt, und „Senses Capture“ von eben jener Single auch weiterhin die beste B-Seite der Band ist, aber dennoch ist die EP von vorne bis hinten rund komponiert und bietet dem Fan gewohnt gutes Material. Alexander Krull darf sich immer öfter mal zu Wort melden, der Bombastcharakter nimmt auch in Einzelsongs ohne zusammenhängendes Konzept nicht ab, und zwischendurch gibt es mit „Lyset“ nicht nur eine typische 3/4 Takt Ballade zu hören (großartig – aber auch hier nicht so genial wie der Vinland Saga Abschlusssong „Ankomst“), sondern es dürfen auch mal wieder ein paar richtige Gitarren quietschen. Für Abwechslung und gute Unterhaltung ist also gesorgt.
Dennoch trüben diverse Kleinigkeiten den guten Eindruck. Neben einem etwas mangelnden Experimentiergeist was die Refrains angeht, kommen viele Übergänge zwischen Strophe und Refrain, oder diversen Zwischenspielen relativ plump daher (man höre sich nur „Skraelings“ an). Es findet einfach eine etwas zu große Anbiederung an den 08/15 Gothic Metal statt, was dem individuellen Charakter der Band etwas die Würze nimmt. Andererseits gelten für EPs ja seit jeher andere Gesetze wie für Full Length Platten – warten wir also auf das nächste Album.
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