Leaves' Eyes - Fires In The North

Review

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Alles neu bzw. alles anders bei unseren schwäbischen Gothic Metallern? Mitnichten, aber dennoch birgt die neue EP „Fires In The North“ so einige interessante Details. Daher lohnt sich für Fans die Anschaffung dieses Scheibchens von LEAVES‘ EYES schon, da hier die neue Sängerin Elina Siirala ihren Einstand auf Polycarbonat gibt.

Feuriger Einstand für Elina

Und um diesen gebührend zu zelebrieren, serviert die Band den Anhängern den brandneuen Song „Fires In The North“. Und dieser Titeltrack kann schon so einiges. Dabei erfinden sich LEAVES‘ EYES auch mit einer neuen Dame am Mikro erwartungsgemäß nicht neu, warum auch. Die Jungs setzen weiterhin auf ihre bewährte Formel: Midtempo-Gothic-Metal mit viel Atmosphäre, der bekannte Wechselgesang, eingängiger Refrain und eine kleine Prise Kitsch. Genau das hat bis jetzt gut funktioniert, und daran hat sich auch bei diesem Song nichts geändert. Was allerdings schon deutlich auffällt, ist die Tatsache, dass „Fires In The North“ doch ein Stück weit auf Elinas Stimme zugeschnitten wurde. Sie singt ganz einfacher irgendwie kräftiger und voluminöser im Vergleich zu Liv Kristines eher elfenhaftem Gesang. Das soll jetzt keine Einordnung im Sinne vom klassischen „besser oder schlechter“ sein, es ist nur ganz einfach anders. Und vor allem bei der bockstarken Überleitung zum Refrain sowie einigen ganz feinen Melodie-Linien gegen Ende des Songs kann Elina mächtig punkten. Der Track hat auf alle Fälle das Zeug für einen aussichtsreichen Platz in der zukünftigen Setlist. Ob es die darauffolgende Akustik-Version dann unbedingt gebraucht hat, sei mal dahin gestellt. Naturgemäß kommen bei einer solchen Nummer die Stimmen noch besser zur Geltung, aber ansonsten macht die Metal-Version doch ganz eindeutig mehr her. Anschließend präsentieren LEAVES‘ EYES noch drei bekannte Songs vom 2015 Album „King Of Kings“, natürlich in neuen Versionen. Aber allzu viel hat man an den Originalen nicht verändert, außer dem neuen weiblichen Gesang natürlich. Den Auftakt zu diesem Triple macht das anlässlich der EURO 2016 vorgestellte „Edge Of Steel“, bei dem Elina ja ihren Einstand auf Video bereits feierte. Eine typisch eingängige Hymne im bandeigenen Stil, mehr gibt es eigentlich dazu kaum zu sagen. Hier passt die neue Stimme etwas besser als die alte. Bei „Sacred Vow“ hingegen tendiert diese Einschätzung eher leicht in die andere Richtung, hier hat also Liv knapp die Nase vorn. Und beim abschließenden Folk-Rocker „Swords In Rock“ ist es eigentlich relativ egal, welche von beiden Damen ihn intoniert. Der Song ist einfach absolut schmissig und funktioniert mit beiden bestens.

Unser Fazit: 1. LEAVES‘ EYES ziehen auch weiterhin ihr Ding voll durch, ohne Kompromisse oder Experimente. 2. Die Jungs wissen ganz einfach, wie man Ohrwürmer schreibt. 3. Man verzichtet wohltuender Weise auch weiterhin auf zu viel Bombast und lässt den Songs somit genug Raum zum Atmen.

„Fires In The North“ ist also eher ein Art Einstandsgeschenk an die neue Sängerin Elina und hat daher schon seine Daseinsberechtigung. Und ob man nun deren Darbietung oder aber die von Liv Kristine lieber mag, bleibt letztlich ganz klar Geschmackssache. Fakt ist jedoch, dass LEAVES‘ EYES mit dem neuen Gesang ein Stück weit näher an (mittelalte) NIGHTWISH heranrücken. Ob man das nun gut oder schlecht findet, ihr wisst schon, auch das bleibt ganz klar dem eigenen Geschmack überlassen. Verschlechtert haben sich die Jungs durch den Wechsel am Mikro aber ganz sicher nicht, allenfalls etwas verändert. Der Weg der Band wird weiter nach oben führen.

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23.09.2016

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