Leash Law - Dogface

Review

Ja, es wird mal wieder Zeit für den Auftritt einer Allstar Truppe. Wen Leash Law dank der klischeehaften Songtitel oder des seltsamen Covers an irgendeine Vorstadttrommelgruppe erinnert, wird wohl nur mit Mühe verhindern können dass seine Kinnlade bis zum Boden klappt wenn er die Besetzung gelesen hat. Neben den Bandgründern Wade Black (Crimson Glory/Seven Witches/Tiwanaku) als Sänger und Rick Renstrom (Rob Rock/Tiwanaku) an der ersten Gitarre, reihten sich nämlich schnell Stephen Elder (Rob Rock) für den Bass, Emo Mowery (Nocturnus) für die zweite Gitarre und Richard Christy (Iced Earth/Death/Control Denied/Tiwanaku) für das Misshandeln der Fellklötze ein. Rausgekommen ist ein dynamischer Soundbrei der in der Promo Info treffend als konsequente Mischung zwischen europäischem und amerikanischem Power Metal tituliert ist und in 9 Songs mit Leib und Seele gerockt wird. Klingt der Opener ‚Fight‘ dank melodischen Rhytmusgewittern und treibendem Gekloppe noch arg europäisch, wirkt der Rest wie eine Kombination aus Iced Earth und ein paar guten alten Thrash Riffs, sowie den Melodiebögen Iron Maidens. Leider macht das Songwriting keinen sonderlich abwechslungsreichen Eindruck, denn fast jedes Lied verlässt sich in den Strophen auf amerikanische Rhytmusbretter die dann im Refrain melodisch explodieren. Das mag zwar eine ganz unterhaltsame Mischung sein, nimmt aus der Platte aber irgendwie die Dynamik und den Überraschungseffekt. Komplett gelungen ist jedoch die großartige Gänsehaut-Halbballade ‚Banion‘, in der Wade Black das ganze Volumen seiner zugegebenermaßen großartigen Stimme rauslassen kann. Der Rest dürfte für Fans sehr interessant sein, den Durchschnittspowermetalfan (?) aber wohl nicht sehr lange unterhalten können.

26.06.2004
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