League Of Distortion - Galvanize

Review

Vor zwei Jahren debütierten LEAGUE OF DISTORTION mit ihrem gleichnamigen Album. Seitdem folgten Touren im Vorprogramm von CALIBAN, CYPECORE und weiteren sowie einige Festivalauftritte. Die Sterne stehen gut für die Modern-Metal-Formation um Frontröhre Anna Brunner (EXIT EDEN). Mit „Galvanize“ gehen sie den nächsten Schritt und bauen die futuristischen Elemente in der Musik weiter aus – beim an „I, Robot“ erinnernden Cover fängt es an.

Wollen LEAGUE OF DISTORTION wachrütteln oder verzinken?

In der Metallindustrie steht „to galvanize“ für „etwas verzinken“ und im weiteren Sprachgebrauch kann es auch für „jemandem Beine machen“ oder „jemanden wachrütteln“ stehen. Letzteres erscheint bei den flotten Stampfern der Gruppe wahrscheinlicher, doch das Wortspiel geht auf, denn der humanoide Roboter auf der Frontseite könnte eine Zinklegierung haben.

Die Musik bietet den modernen Alternative Metal (oder alternativen Modern Metal), den wir bereits vom Vorgänger kennen. Die neuen Tracks sind aber homogener und kommen ohne zu viele Experimente aus. Wir haben elektronische Einspieler, die sich auf „Galvanize“ besser ins  Gesamtbild einfügen und Anna Brunner hat merklich an ihrer Stimme gearbeitet. Es mag am aktuellen Comeback-Hype liegen, doch in Songs wie „Suck My Blood“ wartet man darauf, dass ein Rap-Part von Mike Shinoda kommt – gewisse Ähnlichkeiten zum neuen LINKIN-PARK-Sound sind nicht von der Hand zu weisen.

Besonderes Augenmerk legen LEAGUE OF DISTORTION auf eingängige Refrains. Egal ob „Chainsaw“, „What’s Wrong With Her“ oder die CYPECORE-Kollaboration „In Our DNA“ – viele Titel lassen sich nach einmaligem Hören mitsingen, was für die Livetauglichkeit spricht.

„Galvanize“ ist ein Schritt nach oben

In allen Belangen macht „Galvanize“ eine bessere Figur als sein Vorgänger. LEAGUE OF DISTORTION haben die Erfahrungen des Debüts genutzt, um sich als Band weiterzuentwickeln und ihren Sound zu festigen. Dadurch wirkt der Zweitling runder und bietet mehr Hörgenuss. Fans von allen modernen Metal-Spielarten haben ein neues Ziel auf der Musik-Landkarte, das sie ansteuern können.

18.10.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

Exit mobile version