Layment - Declaration

Review

Dieser Band einen Stil zuzuordnen erweist sich als besonders schwierig. Eigentlich ist es kein reiner Power Metal, eher Power Metal meets Viking meets Thrash meets Melodic-Metal. So was in der Art auf jeden Fall. Doch ganz egal, wie der Stil von LAYMENT auch heißen soll, die Mucke, die sie machen, machen sie richtig gut. Klar, kann man bereits auf über 11 Jahre Banderfahrung zurückblicken. Da sollte schon was vernünftiges bei rumkommen.

Mit ihrem sehr starken Opener „Crossroads“ zeigen die sechs Jungs auch gleich, was sie so drauf haben. Klasse Melodie, gekonntes Einsetzen der Instrumente und die sehr markante Stimme von Sänger Marosh, machen diesen Song einzigartig. Hier und da kommen einem gar RUNNING WILD der 80er in den Sinn, vor allem, was die Gitarrenläufe und das Schlagzeug angeht („Under Jolly Roger“). Doch keine Angst, es geht nicht in weiter in die Richtung der Band um Rock `N` Rolf. LAYMENT haben es nicht nötig irgendwo zu klauen, das steht fest. „Armies“ ist wohl die Mitsinghymne auf der Langrille und hätte auch aus dem Hause FREEDOM CALL kommen können, wenn nicht wieder die rauchige Stimme von Marosh den Hörer eines Besseren belehrt. Der Chorus lädt aber auch einfach nur zum mitsingen ein…Das vertrackte „Final“ ist eine Ode an alle Prog-Fans, die auch mal gerne ordentlich abrocken wollen. Hier habt ihr einen mehr als guten Soundtrack dazu. Der Song besticht vor allem durch seine Gitarrenläufe, die schön in den Vordergrund gerückt wurden. Etwas nachdenklicher beginnt „Death“, wo mir spontan IRON MAIDEN zu „Iron Maiden“ und „Killers“ in den Sinn kommen, das Blatt sich später aber eher zu frühen METALLICA wendet. Sänger Marosh beweist hier erneut seine Vielschichtigkeit. Doch auch musikalisch werden sich die Jungs nicht einig. Das Stück arbeitet sich durch beinahe alle Facetten des Metal, angefangen bei klassischem Heavy Metal, Thrash und anschließend noch eine Prise Black Metal. Was will man mehr? Ruhigere Phasen? Gut, selbst die sind hier vorhanden. „Wake Up“, so der Name, bietet eine kurze Erholung nach diesem Metal-Inferno. „Wake Up“ ist eine kleine, feine Powerballade, die zum träumen einlädt. Geiles Gitarrensolo im letzen Drittel übrigens! Nach so viel Träumerei ist es mal wieder an der Zeit, die Keule zu schwingen. Und so kommt auch mit „Past“ eine Keule um die Ecke. Die Power/Thrash-Metal-Nummer erinnert an Bands wie METALLICA, NUCLEUS oder HORRORSCOPE, ohne dabei ihre Eigenständigkeit zu verlieren. Wohl nahezu einzigartig in der Metalgeschichte ist ein Song wie „Gun Doguyor“. Nicht nur die südländische Melodie des Tracks ist ungewöhnlich, auch der deutsch/türkische Gesang ist nicht alltäglich. „Ungewöhnlich? Da traue ich mich nicht ran“ zu denken, wäre hier ganz falsch. Die Nummer ist, obwohl so speziell, ziemlich eingängig und macht ne Menge Spaß. Mit der akustischen Version von „Wake Up“ endet „Declaration“ dann auch leider. Die Nummer kommt ohne Verstärker noch ein wenig intensiver rüber und könnte auch außerhalb des Metalgenres Anhänger finden.

Eine klare Eigenschaft der Scheibe und der Band ist wohl, dass die Musik einfach in keiner Schublade stecken will/kann. Dies mag für viele attraktiv sein, für manche jedoch einfach nur nervig. Sollte eben jeder für sich entscheiden. Einen kleinen Abzug muss ich noch bei der Produktion abziehen, die etwas fetter hätte sein können. Ansonsten: Eine tolle Scheibe. Und für alle, die nicht genug kriegen können, steht auf dem Silberling noch ein Video zu „Crossroads“ bereit.

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12.05.2007

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