Lay Down Rotten - Reconquering The Pit

Review

LAY DOWN ROTTEN sind eine sehr fleißige Band, denn es ist noch nicht lange her, da gabs mit „Breeding Insanity“ eine Vollbedienung in Sachen Todesstahl, die sich bzw. uns gewaschen hatte. Nun folgt also mit „Reconquering The Pit“ der nächste Brecher. Dass LAY DOWN ROTTEN gerne ihre Vorliebe für walzende BOLT THROWER-Sounds ausleben und ihre Ideen wohl inmitten der Geräuschkulisse stählerner Kettenfahrzeuge geboren werden, wissen wir.

Insofern überrascht es nicht, dass mit dem Opener und Titeltrack „Reconquering The Pit“ eine typisch-zermalmende Wand aus rostigem Räderwerk über uns hinwegzieht. Der Groove, die Gitarrenarbeit, das Solo, der knackige, kompakte Sound, das weiß zu gefallen. Das nachfolgende Songungetüm „Sound Of Breaking Bones“, das mit schwedischen Licks aufwartet, nicht vordergründig, eher einen weiteren Einfluss der Band vorsichtig, aber nachdrücklich hinter der Front aufzeigend, enthält die berüchtigt tiefgelegte, dabei dennoch filigrane Gitarrenarbeit, die wir an LAY DOWN ROTTEN so schätzen. Und immer wieder wird Fahrt aufgenommen, nicht zu schnell, schließlich soll hier nichts heile bleiben, wer aufbauen will, muss vorher ordentlich kaputtmachen, Sandkastenprinzip halt.

„Bitter Thoughts“ beginnt fast wie ältere PARADISE LOST, man befindet sich innerhalb der Kathedrale, allerdings sind wir blasphemischerweise nicht durch die Türe gekommen, sondern durch die Seitenwand (denn der fahrbare Untersatz kennt keine traditionellen Eingänge) und wir befinden uns nun, das Fernglas in der Rechten, verwundert ob des plattgewalzten Chorgestühls inmitten des Allerheiligsten. Der nicht zu sehr gurgelnde Gesang untermalt das Szenario, wir halten inne, denn der Track klingt akustisch aus.

„New Mechanic Human Phenomena“ weist uns den Weg durchs Seitenschiff, wir wollen nun hinaus, nehmen wir mal die noch verführerisch heil anmutende gegenüberliegende Wand, die Licks marschieren ohne Unterlass, LAY DOWN ROTTEN bahnen sich den Pfad durchs Unterholz. Hackende Blastbeats säbeln und hobeln die Späne von der Kanzel; die Gitarrenarbeit ist fein und vielseitig, manchmal beinahe traditionell. Und so fahren sie fort, denn auch das Riffing von „Demons Breed“ erinnert entfernt an eine Mischung aus MAIDEN, AT THE GATES und BOLT THROWER, falls so etwas denkbar sein sollte.

Das ist wirklich gutgemachter, an der alten Schule orientierter Death Metal, der handwerklich versiert umgesetzt wird und eine entsprechend raue Produktion aufweist. Die Vocals tönen angenehm wie unter der Glasglocke, die Rhythmusabteilung schaufelt, schneidet und ackert sich schweißüberströmt durch die Songs. Angesichts der Limitiertheit dieses Genres muss ich an dieser Stelle sagen, dass diese Art Musik kaum besser bzw. effektvoller gemacht werden kann. „Nihil“ zeigt, wie gut diese Band Tradition mit BOLT THROWERscher Heaviness verbinden kann.

„Unholy Alliance“ zeigt uns im Soloteil, dass LAY DOWN ROTTEN auch beinahe nach DEATH-Art progressiv vorgehen können, der Rausschmeißer „All Of This Pain“ nimmt Tempo auf, ist nochmals ein Highlight, gemein, die Vocals variieren und zurück bleibt schließlich eine monotone Einöde, was solls, kann man endlich wieder etwas Neues aufbauen. Falls irgendwann einmal musikalische Architekten wie TOOL vorbeikommen sollten, sogar etwas Neuzeitliches. Für Anhänger guten alten Death Metals, obengenannter Bands, aber auch für AMON AMARTH-Banger sollte diese Band künstlerisch wertvoll sein.

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31.10.2007

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