Lavatory - Morbid Terror

Review

Von einem Exotenbonus spricht man im Falle von außergewöhnlichen Herkünften doch immer wieder. Genauso muss man andererseits aber attestieren, dass vielen betroffenen Bands die musikalische Konnektivität zu den führenden Nationen ein wenig fehlt. Man ist ein wenig zurückhängend, wobei vielleicht manchmal gar technische Ausstattung oder entsprechendes Know-How Gründe dafür darstellen können. LAVATORY aus der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur sind im wahrsten Sinne des Wortes auch zurück, aber doch auf eine ganz andere Art und Weise. Kurz gesagt, das Quintett ballert eine urtypische Schwedennote der frühen Neunziger aufs Parkett, und das auf einem wahrlich ansprechenden Niveau.

Sicherlich gewinnt die im Jahr 2010 gegründete Truppe mit ihrem Debütwerk “Morbid Terror“ keinen Anspruchspreis, doch atmosphärisch hat das Teil durchaus Beachtung verdient. Bereits das instrumentale Intro “Absorption“ verbreitet eine absolute Düsternis, wenngleich mit einfachen Mitteln. Mit Kopfhörern ausgestattet erstarrt einem durchaus Mark und Bein, bevor es mit “Descent Into Madness“ simpel aber effektiv weitergeht. Sobald dann Sänger Muntah Darah ins Spiel kommt, geht dem Hörer endgültig die Kinnlade herunter. Die Röhre des Fronters nimmt nämlich derart morbide, zutiefst bösartige Züge an, sodass es für den geneigten Old-School-Fan nur eine Wonne sein kann.

Beim nachfolgenden Stück “Death Is Imminent“ werden diese Zusammenhänge noch deutlicher, insbesondere in Bezugnahme des immer wiederkehrenden, reichlich fies daherkommenden Refrains. Die Schwächen von “Morbid Terror“ liegen dann in der Gesamtheit in der Breite. So wirkt die Saitenfraktion auf Albumlänge ein Stück zu unkreativ und die Songs untereinander einen Zacken zu ähnlich. Es fehlen die Ausreißer in die eine oder andere Richtung, auch wenn LAVATORY stets einen homogenen Auswurf der Bösartigkeit auskotzen. Dazu kommt im Übrigen ein fast schon elementarer Instrumentalklang, wie etwa das höllische Geböller der Snare.

Für die charakteristischen Klassiker-Liebhaber ist das Erstalbum der Jungs aus Malaysia durchaus ein Griff wert und trotz irgendwann aufkeimender Monotonie und relativer Simplizität bleibt dennoch ein gutes Album.

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29.09.2014

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