Gibt es doch Zeitreisen? LASTDAYHERE versetzen mich gerade zurück ins Jahr 2002, als der Nu Metal boomte und überall las man von Bands wie GODSMACK, SEVENDUST und SOIL. Doch so schnell wie er damals kam, verschwand er wieder von der Bildfläche und keine Sau interessierte sich mehr dafür.
Nun sehe ich mich allerdings wieder mit in den Kniekehlen hängenden Hosen, XL-Shirts und kurzen Haaren durch die Gegend spazieren, freudig erregt wieder eine neue Band, die im Prinzip wie jede andere Band klingt, gefunden zu haben. Eine Band, die es versteht gerade so hart zu wirken, dass sie der Oma neben mir im Bus ein “das ist doch keine Musik” entlockt und ebenso schnell uninteressant wird, wie sie mir kurzzeitig Freude bereitete.
Gefühl war in dieser Musik selten, auch wenn es fähige Musiker gab, doch genau das war das Markenzeichen des Nu Metal. Kurzzeitiger Erfolg, One-Hit-Wunder und dergleichen. LAST DAYHERE reihen sich beinahe nahtlos dort ein, ohne aber einen kleinen Schwenk in die Gegenwart zu machen und sich noch etwas BULLET FOR MY VALENTINE mit ins Klanggebilde zu holen.
Ansonsten klingt man wie SOIL, auch der Gesang, welcher noch am interessantesten ist, ist zwar gut, aber keinesfalls einzigartig. Eine Stimme, die den Mädels einen schmachtenden Gesichtsausdruck verleiht und den jungen Herren einen missbilligenden Blick.
Leicht verdauliche Kost also, die weder eigen, noch mit einem langen Haltbarkeitsdatum versehen ist. Die Zeitreise hat sich nicht gelohnt, denn damals war die Musik vielleicht noch neu – heute lockt sie niemanden mehr aus dem Bett hervor.
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