Apokalyptische Monolithensounds sind mittlerweile auch in Deutschland angekommen und mit LAST GRAIN IN THE HOURGLASS schickt sich die nächste einheimische Truppe an, die Hörerschaft mit entrückten Sounds in die Anderswelt zu entführen. Doch bevor man die Bayern mit den üblichen Verdächtigen ISIS, NEUROSIS, PELICAN und Co. vergleichen darf, fehlt noch ein reguläres Debütalbum. Man steht wohl kurz davor, als Appetithappen gibt’s aber zunächst die insgesamt dritte Demo-EP mit dem bedeutungsschwangeren Titel „Now I Am Become Death, The Destroyer Of Worlds“ (Zitat nach dem Vater der Atombombe, Julius Robert Oppenheimer).
Auf rund sechszehn Minuten präsentieren die Jungs drei Songs, die eine ungefähre Vorstellung dessen liefern sollen, zu was LAST GRAIN IN THE HOURGLASS fähig sind. Die musikalischen Vorbilder wurden bereits genannt und man erfindet das Genre sicherlich nicht neu, in der Kürze der Zeit stellt man aber eine durchaus respektable, Hoffnung machende Visitenkarte aus. Der Opener „Ice“ ist ein typischer Post-Rock-Song mit langsamen, ruhigen Beginn bevor ein sehr eindringliches Gitarrenlead eine zauberhafte Atmosphäre kreiert, die zwar nur dezent und spärlich eingesetzt wird, dafür aber umso effektiver ist. Mit dem starken, intensiven, teils groovenden Mittelteil steigert man sich dann auch härtetechnisch und bereitet den Weg für das wesentlich straightere und durchgängig härtere „Army Of Butterflies“. Leichte hektische Parts und viele Screams untermalen das Geschehen, dennoch fehlt dem Song ein wenig die Würze. Das wahre Potential der Band wird dann mit dem abschließenden „If Then Else (Sleepless In Vienna)“ abgesteckt, einer Nummer, die dann endlich den Qualitätsvergleich mit den Referenzbands keineswegs zu scheuen braucht. Man beginnt mal wieder etwas ruhiger und harmonischer, die Vocals bewegen sich zumeist im cleanen Bereich, die herrlichen Gitarren sind einerseits sehr hell und luftig, andererseits verleihen sie dem Song eine sehr melancholische und bedrückende Grundausrichtung und verführen den Hörer dazu, in andere Sphären abzutauchen bevor ein gelungenes, dramatisches Finale das Ende dieser EP markiert.
Aufgrund dreier Songs und einer guten Viertelstunde Spielzeit lässt sich schwer ein Urteil über LAST GRAIN IN THE HOURGLASS bilden, aber dass hier Potential zu mehr vorhanden ist, bleibt unbestritten. Warten wir gespannt auf das Longplayerdebüt und verkürzen uns bis dahin die Zeit mit „Now I Am Become Death, The Destroyer Of Worlds“, das man sich auch auf der MySpace-Seite der Band zu Gemüte führen kann.
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