Lankester Merrin - Dark Mother's Child

Review

LANKESTER MERRIN sind eine fünfköpfige Band aus Niedersachsen, die seit 2019 mit Female Fronted Melodic Metal von sich reden macht. Anderthalb Jahre nach ihrem letzten Album “Dark Mother Rises“ melden sie sich mit ihrem dritten Studioalbum “Dark Mother’s Child“ zurück. Ist der Nachfolger also ein natürlicher Abkömmling vom Vorgänger? Oder fällt “Dark Mother’s Child“ stilistisch total aus dem Rahmen?

Dunkle Faszination, oder einfach zum Fürchten?

Was den Zuhörer beim ersten Durchgang erwartet, ist handwerklich ganz ordentlicher Melodic Metal. Dazu eine weibliche Powerstimme, die den Instrumenten mühelos etwas entgegenzusetzen hat, ohne dafür gleich ins Opereske abgleiten zu müssen. Die Songs krachen und rocken ganz ordentlich. Gefühlsmäßig soll stilistisch eine Brücke zu Bands wie BATTLE BEAST oder BURNING WITCHES geschlagen werden, das gelingt aber nur mäßig. Leider zeigen folgende Durchgänge auch, dass das Album weitere Schwächen hat. “Dark Mother’s Child“ scheint zwar musikalisch der natürliche Nachfolger von “Dark Mother Rises“ zu sein, bietet aber keinerlei Überraschungsmoment.

Es gibt wenig Variation in Tempo, Stimmung und Gesangslinie, die sich irgendwo im Mittelfeld einpendelt und kaum nennenswerte Ausschläge nach oben oder unten aufweist. Die Drums kommen sehr dumpf aus den Boxen, die Gitarren verwaschen teilweise zu wüstem Geschrammel. Dadurch verschwimmen die Songs zu einem Einheitsbrei. Einzig die finale Powerballade “Valley Of Tears“ fällt aus dem Rahmen und sorgt für einen versöhnlichen Abschluss, bei dem Frontfrau Cat Rogers streckenweise eine komplett andere Seite ihrer Stimme zeigt und sich auch zerbrechlich und leise präsentiert.

Niedersächischer Melodic Metal für Kenner

Es ist schade, dass aus dem Songwriting nicht mehr herausgeholt wurde. Die Titel gleichen sich stellenweise sehr. Wer nicht aufpasst merkt kaum, wann ein Song endet und der nächste beginnt. Das Album verkommt irgendwann zu bloßem Rauschen im Hintergrund. Liebhaber des Genres mögen an “Dark Mother’s Child“ trotzdem Freude haben, alle anderen können um das Album getrost einen Bogen machen.

30.10.2024
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