Langsuyr - Asyik

Review

Was ist das denn? Das ist doch absolut, äh, sag schon, Dingenskirchen. Also nein, das geht doch wirklich nicht! Soll das ein Scherz sein? Furchtbar. Nein, ich spreche nicht von der Musik, sondern von… Nochmal Luft holen. Also, es ist nämlich so: LANGSUYR haben ihre Promo-CDR doch allen Ernstes in einer rosafarbenen CD-Hülle verschickt. Rosa! Ist das zu fassen? Man kann sich das Leben auch selber schwer machen.

Man sollte ja aber den Inhalt nicht nach der Verpackung beurteilen, weshalb ich die rosa Hülle also erst einmal wieder vergesse und die Musik für sich sprechen lasse. LANGSUYR spielen auf „Asyik“ eine irgendwie sehr eigenartige Mischung aus (Göteborg-)Death-Metal, melodischem Black Metal und traditionellem Heavy Metal, die auch noch komplett auf Malaiisch bzw. Malaysisch vorgetragen ist.
Meine anfängliche Freude darüber, dass ich es wider Erwarten nicht mit vollkommen unambitioniertem Gepolter, sondern mit ordentlich gespielter und produzierter Musik zu tun habe, weicht recht schnell Ernüchterung. Als Eröffnungstrack bietet sich eigentlich ein eher kurzer und knackiger Song an, der Lust auf mehr macht. Das 18-minütige Titelstück war jedenfalls keine gute Wahl, zumal LANGSUYR hier viel mehr wollen als sie eigentlich können. Die Elemente der verschiedenen Genres wurden größtenteils ohne erkennbaren Zusammenhang aneinandergereiht und haben eine Aussagekraft, die stark gegen Null geht. Immer wenn ich bei einer kurzen Pause denke, dass das Stück nun aber wirklich mal vorbei sein könnte, setzen erneut die Gitarren ein und hüpfen lustig von Todesstahl zu IRON MAIDEN.

Zum Glück sind die anderen fünf Titel mit Spiellängen zwischen drei und fünfeinhalb Minuten deutlich kürzer und deshalb auch besser anhörbar. Begeistern kann mich das Dargebotene aber dennoch zu keinem Zeitpunkt wirklich. Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass ich mindestens die Hälfte der Riffs schon einmal bei irgendwelchen zumeist schwedischen Bands gehört habe. „Asyik“ mag wie gesagt zuerst recht professionell wirken, doch kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Scheibe zu 90% nichtssagend und irrelevant ist.

In ihrer Heimat sind die Malaysier wohl nicht ganz unbeliebt, wie diverse Auszeichnungen zeigen. Ohne jetzt übermäßig bösartig klingen zu wollen: Ich glaube aber auch nicht, dass die Metalszene in Malaysia sonderlich stark ist. Jedenfalls ist es für mich nicht besonders überraschend, dass LANGSUYR bislang noch kein Label gefunden haben, das ihr Material auf internationaler Ebene vermarkten will. Mann, diese rosa CD-Hülle, eklig!

19.02.2007

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