LaminiusX - One Man Show

Review

So eine belanglose Veröffentlichung und so ein großmäuliges Beiblatt. Man verspricht schockierende Texte, zumindest für die “bürgerliche Mitte“, es heißt, dass die Band, einem Märtyrer gleich, neue Wege beschreitet, was “anstrengend, oft unbequem und nicht immer schön ist“ und auf meine Ohren sollen “krachende Gitarrenriffs und hämmernde Drumlines“ prallen. Haha, selten so gelacht, meine Herren, diese Rockklamotte kann alles, nur nicht überzeugen. Eigenes Gesicht? Davon hör ich nichts, ganz im Gegenteil, die Band bedient sich gern und oft bei den verschiedensten Gruppen. Beispiele gefällig?

Opener “Leere Welt“ klingt so, wie ich mir eine Coverversion der DIE ÄRZTE von CINEMA BIZARRE vorstelle. “Shadow et Conscience“ bietet das typisch explosionsartige SYSTEM-OF-A-DOWN-Riffing, “Zuvielisation“ ebenso, wenn auch mit einer kleinen Portion MADSEN im gesanglichen Bereich. “Somebody`s lying“ hat wiederum im aggressiven Refrain das BULLET-FOR-MY- VALINTINE-Moment und beschränkt sich im restlichen Stück auf Querverweise zu den unsäglichen DOWN BELOW. Und so könnte man die Liste endlos fortsetzen und das einzige, was konstant bleiben würde, wäre das niedrige Niveau der Songs. Nicht falsch verstehen, spielerisch kann man dem Trio nichts vorwerfen, vom nervigen Gesang einmal abgesehen. Was den eigenen Input aber angeht, kann sich die Band eine sechs in ihr Hausaufgabenheft eintragen lassen.

Es ist wie (fast) immer, wenn im Infosheet die Superlative sich dem Gruppensex hingeben, wenn ein Album eine musikalische Offenbarung sein und dabei noch Innovationsrekorde aufstellen soll- es klappt nicht! Die Songs klingen allesamt bekannt und die Songstrukturen sind ausgelutscht. Tut mir also wirklich leid für den eifrigen Schreiber des Zettels, aber wie heißt es doch auf eben diesem: “Es braucht halt immer mehr als vier Buchstaben, um die Wahrheit auszusprechen“. In diesem Sinne!

28.03.2008
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