Lamia - Dark Angel

Review

Wer sich bis jetzt immer – und dies oft berechtigt – darüber beschwert hat, dass der Großteil aller Elektro-Veröffentlichungen eh immer gleich klingt und außer dumpfen Gestampfe nur alle x-Jahre innovative Ideen Einzug in den Elektrosound halten, der sollte bei Lamia nun etwas die Ohren spitzen. Das aus Argentinien stammende Projekt präsentiert auf seinem Debütalbum „Dark Angel“ zwar altbewährten, harten EBM, verfeinert diesen allerdings mit dezent eingestreuter klassischer Musik. So werden die treibenden Elektrobeats sowohl mit den verzerrten Vocals von Juan Celasco als auch den engelsgleichen „heavenly voices“ der gelernten Sopranistin Claudia Rolando unterlegt. Hinzu kommen in der Regel Orgelsamples, die den Songs zusätzlich einen klassischen Charakter verleihen. Als kurze Zwischenstücke gibt J.S. Bach und F. Chopin zu hören, die passend die Tracks von Lamia ergänzen. So ist „Dark Angel“ eine insgesamt gesehen erfrischende Abwechslungs in der Elektroszene, gleichzeitig dürften sich jedoch auch die Geister an diesem Album scheiden. Stellenweise kann die Sopranstimme etwas nervig sein und der doch ungewohnte Stilmix ist schlicht und ergreifend auch eine Frage des eigenen Geschmacks und der momentanen Stimmungslage. Wer in seinem CD-Regal jedoch sowohl Alben von Qntal als auch von Feindflug stehen hat, könnte von „Dark Angel“ sehr angetan sein.

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24.09.2003

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