Laments Of Silence - Restart Your Mind

Review

Aus dem sonnigen Süden stammen LAMENTS OF SILENCE, sechs spanische Burschen, die mit ihrem zweiten richtigen Album dem Hörer die Gehirnwindungen auf Null zurücksetzen wollen. Womit sie das versuchen? Mit fettem Sound und reichlich monotonem Geprügel!

Dumm nur, dass die Monotonie eher Kopfschmerzen denn Katharsis hervorruft und über die gesamte Spielzeit peinlichst vermieden wurde, Ruhepausen oder Aha-Momente einzubauen. Das auf Anschlag getriggerte Schlagzeug klopft mit seiner knackenden Doublebass langsam aber sicher den Geduldsfaden weich, die Cymbals und die elektronischen Synth-Sounds weisen hohe Frequenzen auf, die auf Dauer sogar Schmerzen hervorrufen. Die Gitarren sind zwar verdammt fett produziert; doch während ein durchschnittlicher Song zwar mehrere Akkorde aufweisen kann, so dominiert über 90% ein einziger, was den sprichwörtlichen Perlen vor den Säuen gleichkommt. Für einen oder zwei Songs mag das ja ganz gut abgehen, doch über deren neun ist das Gebotene zu wenig. Gute Ansätze sind vorhanden, doch die Ausarbeitung verkommt zum Sorgenkind. Wenn sich bei diesem Text jemand an neuere FEAR FACTORY erinnert fühlt, sei darauf hingewiesen, dass sich dieser Jemand nicht ganz irrt, mit dem Unterschied, dass die cleanen Gesänge bei den Spaniern um einiges sauberer klingen als bei Burton C. Bell und LAMENTS OF SILENCE mehr jammern denn wütend stampfen.

Natürlich wird dieses Album auch Leute finden, denen es gefallen wird, denn der Sound wirkt in den ersten Momenten wirklich sehr eindrucksvoll. Wenn dann aber nach vierzig langen Minuten der letzte Ton verklungen ist, fragt man sich schon ein wenig, wie lange dieser eine Song gedauert hat. Ich leg’ jetzt jedenfalls eine Scheibe mit Vogelgezwitscher und plätscherndem Wasser ein, um meine Ohren einen Neustart von den Störgeräuschen zu gewähren!

19.02.2010
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