Lamb Of God - Lamb Of God

Review

Soundcheck Juni 2020# 3 Galerie mit 26 Bildern: Lamb Of God - State Of Unrest Tour 2023 in Berlin

Wenn ein Album schlicht nach der Band selbst benannt ist, erweckt das eine Erwartung. Schließlich steht ein Bandname für etwas. Wenn LAMB OF GOD ihr achtes Album nun einfach „Lamb Of God“ nennen, dann sollte genau der Modern Metal drin stecken, für den sie bekannt sind. Keine Experimente, keine allzu abwegigen Schlenker.

Was LAMB OF GOD am besten können

Tatsächlich wirkt das neue Songmaterial wie ein Best-Of aus 20 Jahren Bandgeschichte. Die erste Single „Checkmate“ ist fetter Groove Metal, den so eben niemand sonst drauf hat. Damit gibt der Track die Richtung der gesamten Platte vor.

Denn Experimente scheuen die US-Amerikaner auf der Platte vollkommen, ganz wie es der Albumtitel verspricht. Das schadet allerdings kaum. Die Band um den charismatischen Frontmann Randy Blythe hat nämlich ein wahres Hitpaket geschnürt.

Das stampfende „New Colossal Hate“ bleibt mit seinem brachialen Refrain augenblicklich hängen. Im Mittelteil ziehen LAMB OF GOD das Tempo überraschend an, um der Hörerschaft richtig eins vor den Latz zu knallen. „Resurrection Man“ wiederum trumpft mit dissonanten Gitarrenriffs auf, die für eine verstörende Atmosphäre sorgen.

Die Gäste warten

Ein weiteres Highlight stellt „Poison Dream“ dar. Hier drücken sich LAMB OF GOD und HATEBREED-Sänger Jamey Jasta die Klinke in die Hand. Jastas einmaliges Organ veredelt einen ohnehin mitreißenden Kracher, dessen „Dead inside“-Refrain live ein Mitsing-Garant werden dürfte.

Als wäre das nicht genug, gibt es in „Routes“ noch Unterstützung von TESTAMENTs Chuck Billy. Das passt wie die Faust aufs Auge. Der schnellste und thrashigste Song des Albums scheint Billy quasi auf den Leib geschnitten zu sein.

Ein bewährtes Team

Für den Sound zeichnet sich abermals Josh Wilbur verantwortlich, der seit „Sacrament“ hinter den Reglern sitzt. Dementsprechend tönt die Platte gewohnt fett und druckvoll aus den Boxen. Dabei schrammt die Band haarscharf an einem zu klinischen Soundbild vorbei. Eine moderne Produktion muss eben nicht zwangsweise nach einem maschinellen Produkt klingen.

Fans können beim achten Anlauf bedenkenlos zugreifen. Neue Hörerschichten werden LAMB OF GOD mit diesem Album aber wohl kaum erschließen – und das dürfte ihnen herzlich egal sein. Die US-Amerikaner fahren ihren ureigenen Sound ungehemmt weiter. Kompromisse sind der Band dabei genauso fremd wie Mittelmaß.

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12.06.2020

"Irgendeiner wartet immer."

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