Zu den Eckdaten: Band: Lake Of Tears, Titel: Black Brick Road, Stil: psychedelischer Rock/Metal, Songanzahl: 8, Spielzeit: knappe 40 Minuten. So nüchtern kann man ein Werk der Schweden natürlich auch betrachten. Dies würde allerdings keineswegs dem gerecht werden, was die Mannen um Bandkopf „Brennare“ in ihre Musik legen. „Black Brick Road“ erscheint dabei etwas überraschend, nachdem „Brennare“, das fast im Alleingang eingespielte „The Neonai“ als letztes Kapitel der Geschichte Lake Of Tears angekündigt hatte. „The Neonai“ war dabei nicht das erwünschte Sahnehäubchen zum Abschied, sondern ein ziemlich lebeloses und steriles Exemplar, dem man zu jeder Minute anmerkte, dass es aus rein vertraglichen Gründen auf den Markt geworfen wurde. Gut zwei Jahre später melden sich die Schweden mit neuem Label und traditioneller Besetzung zurück. Vielleicht konnte auch „Brennare“, „The Neonai“ nicht als Schlusspunkt stehen lassen. Eigentlich ist das Wieso und Weshalb auch zweitrangig, die Hauptsache ist, dass Lake Of Tears den Schritt gewagt haben und anno 2004 mit einem neuen Album aufwarten können. Dabei hat sich allerdings nicht nur das Label geändert, sondern auch der visuelle Eindruck der Band (man trägt mittlerweile kurz). Wer die Band kennt, weiß auch um die bisher sehr farbenfrohen, fast psychedelisch anmutenden Cover. Auch damit hat man auf „Black Brick Road“ gebrochen und präsentiert ein Coverartwork in dunkeln Grauschattierungen. Die melancholische Grundstimmung, die sich schon auf den letzten Alben eingeschlichen hat, bleibt auch „Black Brick Road“ erhalten und wird sogar hier und da noch verstärkt, durch den Einsatz elektronischer Versatzstücke. Den Trend zu dieser zunehmenden Elektronisierung war schon auf „The Neonai“ zu erkennen, allerdings mit einem fahlen Beigeschmack, da das Programming auf „The Neonai“ ziemlich laienhaft wirkte. „Black Brick Road“ kommt wesentlich ausgereifter daher und vereint viele verschiedene Einflüsse. Besonders der bisher dezent eingesetzte rauschhafte 70er Jahre Charakter der Songs, wurde durch den perfekt inszenierten Sound einer Hammondorgel potenziert. Zu den oft feinfühligen Songs gesellen sich in regelmäßigen Abständen treibende Gitarreneinlagen, die sich perfekt in dem Gesamtsound integrieren und den Songs einen merklich modernen Touch verpassen. Ein schönes Beispiel für diese Symbiose ist „Dystopia“. Ein Stück, das diese neu entdeckte Verbindung aus Moderne und altmodischen Einflüssen prächtig umsetzt. Keine Frage Lake Of Tears sind zurück und das stärker denn je. Es ist kein Ausfall auf dem Album zu verzeichnen und man spürt förmlich das neu gewonnene Selbstvertrauen der Schweden, das sich merklich in den Songs niederschlägt. Lake Of Tears haben sich auf eine gewisse Art und Weise neu erfunden und hauchen ihrem bisherigen Schaffen mit tief gehenden Kompositionen neues Leben ein. Einziger Kritikpunkt, den ich vielleicht anbringen könnte, ist die geringe Spielezeit von gerade 40 Minuten. Das wars dann aber auch schon, denn während diesen 40 Minuten wird der geneigte Hörer die Band so erleben wie nie zuvor. Bewegendes Comeback!
Schlappes Comeback ohne Ideen. Nicht Fisch nicht Fleisch und nix mit Kreativität… Langweilig!