Angefangen hat alles mit einem Song. Vor fast 10 Jahren traf die in London wohnhafte Musikerin Lahannya in New Orleans auf Jim Kaiser, Inhaber des Industrial-Labels Zenflesh. Der konnte sich sofort für ihr Demo begeistern, und veröffentlichte auf der Amduscias-Compilation ihren Song „Drowning“. Der fand sich dann auch wenig später auf einer EP für das englische Label Kabuki Records, die relativ gut im Underground ankam. Dann war auch erstmal Schluß mit der Soloarbeit, und Lahannya lieh ihre Stimme unter anderem GREENHAUS sowie den Industrial/Electro-Künstlern von SOMAN, und legt nebenbei als Resident im Londoner Slimelight auf.
Und dann machte sie 2004 erneut eine spontane Bekanntschaft, diesmal mit Lutz Demmler von UMBRA ET IMAGO, aus der sich eine sehr produktive Freundschaft entwickelte. Das Ergebnis gibt es nun in Form von „Shotgun Reality“ zu hören.

Verstärkt wird sie dabei von Belle am Schlagzeug und Gitarrist Chris Milden (NFD). Ganz anders als bei SOMAN und den Platten, die sie normalerweise auflegt, gibt es auf „Shotgun Reality“ eingängigen Gothic Rock irgendwo zwischen Lacuna Coil und Evanescence, aber auch mit einem leichten Hauch Alternative Rock. Positiv anzumerken gilt es vor allen Dingen, dass die Songs ganz ohne klischeebehaftete Gothictheatralik auskommen und zudem durch die Stimme Lahannyas positiv auffallen. Es muß nämlich nicht das gesamte Spektrum einer klassisch ausgebildeten Opernsängerin sein, und auch nicht die Sorte Stimme mit diesem ewig jammernden Unterton. Das merkt man z.B. in den eher nachdenklicheren Songs wie „Wandering“, aber auch den anderen elf, die mal fröhliche und mal melancholische Stimmungen verarbeiten, dabei auch auf Electrobeats und Synthesizer zurückgreifen und auch den einen oder anderen Ausflug ins Poppige nicht scheuen.

Somit gerät „Shotgun Reality“ zu einem unterhaltsamen, eingängigen und kurzweiligen Album, welches für jede Stimmungslage einen Song parat hat. Leicht verdauliche Kost, die nicht aufgesetzt klingt, und sicherlich ihre Anhänger finden wird.