Lady Beast - The Inner Alchemist

Review

Galerie mit 12 Bildern: Lady Beast - Headbangers Open Air 2023

Seit fünf Alben in 13 Jahren sind LADY BEAST ein gutes Beispiel für eine unermüdliche, hart arbeitende Band, die sich mit kernigem, traditionellen Metal eine durchaus feste Rolle im internationalen Gefüge erspielen konnte, obwohl sie natürlich eindeutig dem Underground zuzuordnen sind. Ohne Zweifel ist die Band aus Pittsburgh durch ihre bodenständige, schnörkellose Herangehensweise und die charismatische Röhre von Fronterin Deborah Levine enorm sympathisch. Doch genau in diesem Bereich gibt es eine große Konkurrenz starker Bands und Veröffentlichungen. Können LADY BEAST also mit diesen mithalten?

LADY BEAST und ihr ungezügelter Enthusiasmus

Der erste Eindruck ist schon mal sehr gut: das Cover Artwork von Adam Burke ist gelungen und LADY BEAST überzeugen von der ersten Note an mit geradezu feuriger Spielfreude. Grundsätzlich gilt: So muss Heavy Metal klingen! Wie Heavy Metal allerdings nicht unbedingt klingen sollte erfahren wir, wenn wir “The Inner Alchemist” wiederholt und in voller Länge hören. Es handelt sich zwar nicht um eine Katastrophe, aber mit fortschreitender Spielzeit oder wiederholtem Durchlauf gestaltet sich der Schlagzeugsound unpassend klinisch und steril. Da wir eh gerade beim Sound sind: Er ist undynamisch und grenzt schon fast an Loudness War. Vor allem die an sich guten Vocals sind im Mix viel zu dominant und verlieren dadurch wiederum an Reiz. Das ist schade, weil klassischer, traditioneller Metal durch einen derart unterkühlten und auf Muskel getrimmten Sound schnell an Charme verliert.

Licht und Schatten betreffen zudem das grundsätzlich gute Songwriting. Es gibt mehrere starke Songs auf dem Album, darunter beispielsweise “Through The Eyes Of War” oder der Titelsong. Dem gegenüber stehen unsauber ausgearbeitete Parts wie der beizeiten nervende Chorus von “Crone’s Crossroads” oder die Twin-Leads in “Feed Your Fire”. Apropos: letztgenannter Song scheint eine deutliche Hommage an “Diabolic Force” von RUNNING WILD zu sein, was wiederum ein cooles Gimmick ist. Viele weitere Stücke sind wirklich gutklassiger Heavy Metal, jedoch haben in jüngerer Vergangenheit etliche vergleichbare Bands wie TOWER, SÖLICITÖR, CHRISTIAN MISTRESS oder SAVAGE MASTER inspiriertere Arbeiten vorgelegt.

Licht und Schatten auf “The Inner Alchemist”

“The Inner Alchemist” ist ein gutes und absolut unterhaltsames Album für zwischendurch, weshalb es sicherlich einige Fans finden wird. Durch ihre Energie und ihren sympathischen Charme sind LADY BEAST live und vor allem auf Festivals sicherlich ein toller Act – aber in die Produktion und das Songwriting des Albums könnten sie – insbesondere nach fünf Jahren Wartezeit seit dem Vorgänger – gern mit ebenso viel Elan angehen wie die Performance an sich. Antesten lohnt sich aber ohne jeden Zweifel.

Shopping

Lady Beast - The Inner Alchemistbei amazon17,98 €
21.03.2025

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

Shopping

Lady Beast - The Inner Alchemistbei amazon17,98 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37521 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Lady Beast auf Tour

02.10. - 04.10.25Keep It True Rising V - The Final Chapter 2025 (Festival)Atlantean Kodex, Helvetets Port, High Spirits, Riot City, Grendel's Sÿster, Power Surge, Seven Sisters, Lady Beast, Angel Witch, Blaze Bayley, Darkness, Paul Di'Anno, Onslaught, The Obsessed, Void, Left To Die, Pretty Maids, Wings Of Steel, Phantom, Antagonizör und PalantyrPosthalle, Würzburg

1 Kommentar zu Lady Beast - The Inner Alchemist

  1. 100jahre sagt:

    „Off with their heads“ als Single ist nicht schlecht…mit dem kultigen Albumcover im Kopf kommt das gut. Mich hat das Artwork gleich an die „Crystal Logic“ von Manilla Road erinnert.
    Die Lady Beast Platte werd ich mir anhören und die Manilla Road auch mal wieder. Das ist doch was…