Lacrymae - The Hallowed Design

Review

LACRYMAE kommen aus Australien und spielen…keinen Hard-Rock mit AC/DC Einschlag. Vielmehr hat sich die aus Perth stammende Band ganz und gar dem Progressive-Metal verschrieben. Von Angus und Konsorten also meilenweit keine Spur im Sound der Band. Vielmehr haben die Jungs sicherlich schon einmal etwas von ihren Landsmännern EYEFEAR gehört. Finden sich im Sound von LACRYMAE doch hier und da Ähnlichkeiten zu ihren Kollegen.

Der Fall liegt natürlich so, dass LACRYMAE zu keiner Sekunde abkupfern. Es ist vielmehr die Intensität, die die Jungs aus Perth mit ihren Kollegen verbindet. Die Songs der aktuellen “The Hallowed Design“-EP haben sicherlich das gleiche hohe spieltechnische Niveau wie das Gros der internationalen Konkurrenz und dürfte Proggies ohne Weiteres auf Anhieb gefallen. Die Gitarren sind schön hart produziert und können nicht nur beim Opener “The Forgotten“ mit einfallsreichen Licks und vertrackten Rhythmen überzeugen, sondern setzen über die gesamte Spielzeit immer wieder interessante Akzente. Allerdings, und hier kommen wir zum ersten Kritikpunkt an “The Hallowed Design“, dominiert neben den Gitarren ganz klar das Keyboard den Sound der Band. Das kommt an einigen Stellen richtig gut und passt dort auch absolut zum Song. Wenn es aber wie in “Handel’s Apocalypse“ zu sehr im Vordergrund steht und die harten Rhythmusgitarren in den Hintergrund drängt leidet das Songmaterial darunter. Mit derart dominanten Keyboards haben sich die Australier definitiv keinen Gefallen getan. Eine ausgewogenere Mischung zwischen den Gitarren und Keyboards wäre für das Hörvergnügen absolut von Vorteil gewesen.

Der andere Makel von “The Hallowed Design“ sind die Melodien, die die Band in den Songs verwendet. Zwar verfügt Sänger Francesco Piscitelli über eine angenehm weiche Stimme, die er auch der Stimmung entsprechend einzusetzen weiß, doch fehlt es den fünf Nummern der EP definitiv an Wiedererkennungswert. Das muss, bei aller musikalischen Klasse, die die Kompositionen haben, auch mal gesagt werden. Es bleibt unter dem Strich eine Prog-Metal-Scheibe, die den musikalischen Ansprüchen des Genres genügt, die wichtigen großen Melodien fehlen aber. Zudem ist das omnipräsente Keyboard mit der Zeit ein wenig nervig. Wenn LACRYMAE an diesen Defiziten noch arbeiten, kann da durchaus was entstehen, denn schlecht ist “The Hallowed Design“ nicht. An die Klasse und Ausgewogenheit von EYEFEAR und Konsorten kommt das Sextett aber (noch) nicht heran.

24.01.2010
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