Lacrimosa - Schattenspiel

Review

Galerie mit 30 Bildern: Lacrimosa - Wave Gotik Treffen 2013

Pünktlich zum 20jährigen Jubiläum veröffentlichen LACRIMOSA, nach 10 Studio- und 2 Live-Alben, keine einfache Best-Of-CD, sondern ein Doppel-Album namens „Schattenspiel“, welches vollgespickt ist mit bisher unveröffentlichtem Material. Schon vornherein kann ich sagen, dass ich diese Idee für sehr schön halte, da jeder Fan sowieso die Alben zu Hause stehen hat, eine schlichte Best-Of übt da im Vergleich doch deutlich weniger Reiz aus. Hier bekommen die Anhänger also durchaus etwas „Neues“ zu hören. Chronologisch sind die einzelnen Stücke angereiht, ausgehend vom Gründungsjahr 1990 bis ins heutige 2010.

Den Anfang macht „Seele in Not“ (1990) in seiner dezenten Urversion, ist mit 5.54 Minuten deutlich kürzer gehalten als die Albumversion von „Angst“, und auch mit weniger Bombast, die Orgel ist ebenfalls nicht so präsent wie in der endgültigen Fassung. „Requiem“ (1990) ist ebenfalls in der Urversion enthalten, und auch hier deutlich kürzer und zurückhaltender gehalten. Beide Stücke entstammen dem nur in einer 100-Stück-Auflage hergestellten Demo-Tape „Clamor“. Elektronisch und recht minimalistisch geht es mit den folgenden „Seelenübertritt“ und „Schuld und Sühne“, das letztere mit Sprachsamples, beide ebenfalls aus dem Jahr 1990, weiter. „Dreht Euch“ (1992) wirkt dezent, zurückhaltend und verzichtet vollständig auf Gesang, nettes Zwischenspiel, mehr auch nicht. Das folgende „Dem Ende entgegen“ (1993) reißt danach den Hörer wieder raus, Gitarre, Bass, hier geht es gleich deutlich rockiger und auch spannender zur Sache. Das bekannte „Schakal“ (1994) in seiner Urversion ist wieder kürzer und auch rauer gehalten. Auch die Urversion vom akustischen „Vermächtnis der Sonne“ (1994) hat seine Reize in seiner klanglich reduzierten Version.

Es folgt ein Riesensprung ins Jahr 2002 mit „Ein Hauch von Menschlichkeit“, hier im sogenannten Late Night Remix und gekürzt, die Originalversion gefällt mir deutlich stärker. Auffallend ist bei diesem Sprung natürlich auch die Entwicklung, welche LACRIMOSA in diesen Jahren durchlaufen hatten. Das akustische „Morgen“ (2003) wirkt wieder recht minimalistisch. „Schönheit straft jedes Gefühl“ (2003) wie auch „Ein Fest für die Verlorenen“ (2004) lassen erahnen, dass wir es hier mit schönen Gothic-Rock-Nummern zu tun haben, doch lässt sich hierzu nicht allzu viel sagen, da die Stücke bereits nach einem Drittel Spielzeit ausgefadet werden. Das folgende „Mantiquor“ (2005) ist schön treibend, herrlich opulent, bombastisch gehalten, wie wir es von LACRIMOSA kennen und lieben. „Der Verlust“ (2006) hätte stilistisch gut „Lichtgestalt“, wäre dort aber nicht gerade herausragend gewesen, dafür ist das Stück nicht zwingend genug, wenngleich schön dynamisch gehalten. Das folgende „Déjà Vu“ (2007) zeigt wieder die minimalistische Seite, sehr dezent und zurückhaltend. Zum Abschluss gibt es noch mit „Sellador“ und „Ohne Dich ist alles nichts“ zwei nagelneue Stücke, wovon das erste der elektronischen und damit älteren Seite LACRIMOSAs huldigt, das zweite eher eine drückende Rocknummer ist. Zum Song Nummer 18 kann ich leider nichts sagen, da dieser schlichtweg auf der Promo-CD nicht enthalten ist. Nahezu alle Lieder zeichnen sich durch eine Rücknahme des typischen Bombasts aus.

Da alle Stücke hier auf der Promo-CD in teilweise stark gekürzter Form enthalten sind, nehme ich keine Wertung des Albums vor, da die Entwicklung der Songs nicht verfolgt werden kann. Eine Empfehlung für Fans von LACRIMOSA kann dennoch ausgesprochen werden, da das Album voller Raritäten ist, die es sonst nirgendwo gibt.

18.04.2010

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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