Lacrimas Profundere - The Grandiose Nowhere

Review

Galerie mit 14 Bildern: Lacrimas Profundere - Hope Is Human Tour 2017 in Bochum

LACRIMAS PROFUNDERE aus Bayern sind eine Band, die bereits einige Besetzungswechsel durchmachen musste: Vor ein paar Jahren der Ausstieg des ehem. Sängers Christopher, vor Kurzem verließ dann Bassist Peter Kafka die Band. Mit “The Grandiose Nowhere“ veröffentlicht die daher zum Quartett geschrumpfte Truppe ihr insgesamt neuntes (und das zweite mit Sänger Rob Vitacca) Studioalbum. Dieses steht erneut unter dem Banner des selbsterfundenen Stils “Rock’n’Sad“, was hier eingängigen, teils melancholischen, teils rotzigen Gothic Rock bezeichnet.

Grundlegende Änderungen zum Vorgänger “Songs For The Last View“ sind nicht zu erkennen; es wird erneut viel Wert auf eingängige Melodien gelegt. Diese sind auch zuhauf vorhanden und Songs wie “The Letter“ oder “Side“ fressen sich gleich beim ersten Abspielen in die Gehörgänge. Die Produktion, die wieder einmal von John Fryer übernommen wurde, ist top, möglicherweise für manche Geschmäcker fast schon zu glatt. Sänger Rob hat hörbar an seiner Stimme gearbeitet, die kräftiger und variabler als noch beim Vorgänger klingt. Sanftere und gefühlvollere Klänge gibt’s auf “The Grandiose Nowhere“ natürlich auch, beispielsweise in “I Don’t Care“ oder dem letzten Titel der insgesamt 12 Songs, “No Matter Where You Shoot Me Down“; die rockigen Töne überwiegen aber insgesamt.
Was auf Dauer allerdings etwas stört, ist die häufige Wiederholung der Refrains und der Eindruck, dass sich einige Songs (besonders im Mittelteil der Scheibe) mehr oder weniger ähneln.

Nichtsdestotrotz haben LACRIMAS PROFUNDERE ihren eigenen Stil gefunden, das Zusammenspiel der Band klingt äußerst stimmig und auch auf “The Grandiose Nowhere“ gibt es wieder diese speziellen bittersüßen, melancholischen Momente, die den “Rock’n’Sad“ kennzeichnen, wenngleich sie im Vergleich zu Alben wie “Ave End“ doch abgenommen haben und die Mainstream-Tauglichkeit sich erhöht hat. Überraschende Elemente oder merkliche Stiländerungen findet man ebenfalls kaum bis gar nicht, was man als Nachteil, oder eben auch als “sich treu bleiben“ werten könnte. Wer eingängigen Gothic Rock nicht mag, der wird auch LACRIMAS PROFUNDEREs neustem Werk nicht viel abgewinnen können. Freunden dieses Stils sei aber unbedingt empfohlen, sich “The Grandiose Nowhere“ zu Gemüte zu führen.

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10.04.2010

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