Lacrimas Profundere - How To Shroud Yourself With Night

Review

Galerie mit 30 Bildern: Lacrimas Profundere - Das Schloss Rockt 2024

LACRIMAS PROFUNDERE beehren die Welt nun auch schon seit über zwanzig Jahren in verlässlichen Zeitspannen mit neuer Musik. Nachdem „Hope Is Here“ zwar diesem Rezensenten sehr gut gefallen hat, unsere Thrash-Koryphäe Rothe aber nur bedingt überzeugen konnte und das vor drei Jahren erschienene „Bleeding The Stars“ laut Schwarzmetall-Connaisseur Wolfsbrunn einen Schuss mehr Doom oder Black Metal vertragen könnte, was definitiv richtig attestiert war, steht nun mit „How To Shroud Yourself With Night“ der nächste Output ins Haus.

LACRIMAS PROFUNDERE sind düster wie das Albumcover

Das zweite Album mit Sänger Julian Larre am Mikrofon startet mit „Wall Of Gloom“ überaus angeschwärzt und doomig, als hätte die Band die Rezension zu „Bleeding The Stars“ tatsächlich zu Herzen genommen. Danach wird dieser Anteil mit „A Cloak Of Woven Stars“ aber erst einmal wieder zurückgefahren, das Stück überzeugt als flotter Gothic-Rocker aber trotzdem, insbesondere wegen der variablen Gesangsleistung. Diesen Weg führen sie auch auf den folgenden Stücken fort, wer sich hier beizeiten an HIM erinnert fühlt, muss sich nicht schämen, wobei LACRIMAS PROFUNDERE im direkten Soundvergleich metallischer zu Werke gehen.

Spannend wird es dann mit „The Curtain Of White Silence“ wieder, das Stück klingt in seinen Strophen wie ein emotionaler Post-Hardcore-Song, nur der Breakdown fehlt. Trotzdem ist die Komposition ein echtes Highlight in der Albummitte, eben weil es aus dem sonst bereits viel gespielten Schema ausbricht. Auch nennenswert ist „To Disappear In You“, welches gesangstechnisch wirklich fast schon mit „Gothic Metalcore“ eine Art neues Subgenre begründen könnte. Natürlich nur rein hypothetisch, der Eindruck entsteht hauptsächlich durch den Refrain und die dort präsenten Shouts Julian Larres.

„How To Shroud Yourself With Night“ – Zwischen Highlight und Standard

Die eine Hälfte von LACRIMAS PROFUNDEREs neuem Album bricht aus dem gewohnten Gothic-Trott aus, die andere Hälfte fällt darin aber wieder zurück. Das ist jetzt nichts prinzipiell Verkehrtes, macht die Band in ihrem gewohnten Feld ihre Sache doch gut, aber die Experimente im Sound sind das, was das Album spannend macht. Wenn davon auf künftigen Veröffentlichungen noch mehr kommt, ist die Band auf dem besten Weg in einen zweiten Frühling.

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19.08.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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