Ganz so frisch ist die Sache, die Lab Animals machen eigentlich nicht mehr, allerdings hat sich das Ganze inzwischen zu einem eigenen Genre etabliert. Gitarren mit Elektro/EBM zu paaren ist ja sogar schon Chartsverdächtig, was Bands wie Stabbing Westward, OOOMPH! und nicht zuletzt die unsäglichen Rammstein beweisen. Dabei gibt es aber auch in diesem Bereich mehr oder minder große Unterschiede zwischen den einzelnen Bands.
Lab Animals setzten dabei auf die etwas heftigere Gangart und verspielen somit recht schnell den beinah gewonnen Chartbonus. So richtig schlimm kann ich das eigentlich nicht finden, beweisen die Jungs hier doch damit wenigstens, daß sie nicht wie andere Bands dieses Bereiches ihre Musik nur zu einem Zweck ins Volk werfen. So richtig wüst geht es aber auch nicht zur Sache, zumindest wenn man Strapping Young Lad als extremstes Beispiel nimmt. Alle Lieder klingen nach derberen Nine Inchs Nails, was besonders an der Stimme und dem Geschrei des Sängers liegt. Dabei werden meist eingängig Refrains und Melodien gemieden, über weite Strecken versucht man den geneigten Käufer mit Aggressivität zu überzeugen. Daß man dabei auch ruhigere Töne anschlägt, wie zum Beispiel bei „Angel Dust“, lockert die ganze Sache zwar auf, heilt die CD jedoch nicht von ihrer schlimmsten Krankheit: Alle Lieder ähneln sich sehr stark, die Band neigt dazu auf die Dauer eintönig zu wirken, trotz der Tempiwechsel und verschiedenen Stimmungen, so richtig spannend ist die CD zu keinem Zeitpunkt. Ob diese Monotonie jetzt Absicht ist, oder nicht weiß ich nicht, zumindest wird es nach dem Hören sehr schwierig sich einen Song rauszugreifen, an den man sich erinnern könnte.
Das sollte Anhänger agressiver Metal/Elektro Töne aber nicht abhalten mal ein Ohr zu riskieren, die Band hat durchaus das Potential, sich von der etwas lahm und geldgeil gewordenen Szene abzuheben.
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