LA MUERTE sind eine Alternative-Rock-Band aus Belgien, die ihre große Zeit Ende der Achtziger bis Anfang der Neunziger hatte. Stil und Ästhetik orientierten sich an den BUTTHOLE SURFERS aus Texas, stellenweise auch an den legendären MELVINS. Musik also, die mit ihrem anarchistischen Rock damals genau in den Zeitgeist passte und auch heute noch eine Menge Charme besitzt.
Charme, der beim selbstbetitelten neuen Album von LA MUERTE leider ein bisschen auf der Strecke bleibt. Klar, das punkige Geschrammel ist durch seine Kompromisslosigkeit sympathisch. Psychedelische Passagen verpassen der Musik einige Farbtupfer und lassen Zuhörer in eine rauschhafte Klangwelt eintauchen.
Anarchie und Charme
So richtig will der Trip nicht immer zu einem guten Ende kommen. Songs wie Gun In My Hand oder Darkened Dreams sind hypnotische Rocker, der Opener Crash Baby Crash hingegen ein zu lang geratenes ideenarmes Intro. Die Produktion trägt ihren Teil dazu bei, dass die Platte nicht so richtig zünden will. Bis zur Unkenntlichkeit verwaschene und verzerrte Gitarren prägen weite Strecken des Albums und lassen die Musik auf La Muerte anstrengend werden.
Dass die Musik auch wegen der Produktion immer wieder leicht in Richtung Noise abdriftet, muss nicht unbedingt schlecht sein. Beim sieben Minuten langen Song Lost klappt das Wechselspiel zwischen Melodie und Krach eigentlich ganz gut. Der Band stünde es jedoch besser zu Gesicht, wenn sie ihre psychedelischen Parts mit simpel rockenden Riffs und Soli aufbrechen würde. Die hauen nämlich auch verzerrt noch ordentlich rein und bewegen zum mitnicken. Das ziellos wirkende Gerumpel verleitet eher zum skippen.
LA MUERTE verirren sich zwischen Venus und Uranus
Jeder Song enthält eine gute Idee, verliert sich dann meistens aber irgendwo zwischen Venus und Uranus. Unterm Strich bleibt somit eine durchaus unterhaltsame Scheibe für Fans von abgefucktem sowie psychedelischem Alternative-Rock, die allerdings nicht zu den großen Vorbildern – und übrigens auch nicht zum Frühwerk von LA MUERTE selbst – aufschließen kann. Der Rest gibt sich zum Einstieg lieber das „Experiment In Terror“ der Band von 1990.
Kommentare
Sag Deine Meinung!