L'Estard - Driven Into Slaughter

Review

Drei Jahre sind seit der Veröffentlichung von „Baptized In Blood“, dem Debüt der Friedrichshafener Deathmetaller L’ESTARD vergangen. Drei Jahre, in denen die Band nicht auf der faulen Haut gelegen hat, wie das neue Album „Driven Into Slaughter“ beweist.
Natürlich spielen L’ESTARD immer noch Death Metal mit brutalen Blasts, Gurgel-Geifer-Vocals und drückenden Mid-Tempo-Parts, man merkt aber, dass die Band bemüht war, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, anstatt sie zu wiederholen.

Auf den ersten Blick bzw. Hör, macht sich dies beim Sound bemerkbar. Herrschte auf dem Debüt dank den „kräftigen“ Bässen noch akute Boxenmembran-Riss-Gefahr, kann man bei „Driven Into Slaughter“ diesbezüglich Entwarnung geben und ohne Angst seine Anlage aufdrehen.
Aber auch beim Songwriting gibt es Verbesserungen zu vermelden. So sind z.B. die Mid-Tempo-Ausflüge immer noch fester Bestandteil der Kompositionen, nur bestimmen sie das Gesamtbild diesmal weitaus weniger. So hatte man beim letzten Album das Gefühl, die Hälfte der Platte würde aus langsamem Stoff bestehen. Heute wird einfach mehr Gas gegeben. Zudem wurden die Groovepassagen viel natürlicher eingebunden, was einen harmonischeren Eindruck vermittelt.
Richtige Hits finde ich leider nicht (am ehesten „Burnt To Ashes“), dafür haben sich die Musiker an sich ziemlich weiterentwickelt und verhelfen „Driven Into Slaughter“ so zu einem tighten Auftreten. Am auffälligsten ist diese Entwicklung beim Schlagzeug. Dieses klingt zwar extrem getriggert, bzw. wie direkt am Computer „eingespielt“, kommt aber trotzdem besser, da die Blasts (im Vergleich zum Vorgängeralbum) jetzt auch sitzen. Und außerdem, auch wenn es ein Drumcomputer sein sollte, irgendjemand muss es ja auch live spielen.

An „Driven Into Slaughter“ ist zwar noch nicht alles perfekt, sowohl die Hitdichte, als auch der Schlagzeugsound sind noch ausbaufähig, trotzdem ist L’ESTARD mit ihrer neuen Platte ein heftiger Brocken Death Metal gelungen, der den Fortschritt der Band gut in Szene setzt.

16.07.2008

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