Lääz Rockit -

Review

Im Zuge des mittlerweile zum Kult emporgestiegenen Thrash-Revival, das eine ganze Schar von jungen, sich dem alten Prügelstahl verpflichteten Bands zum Vorschein bringt, erinnert man sich sowohl als Fan wie auch als Plattenschmiede gern an vergessene Juwelen oder Klassiker, die nie Klassiker wurden. Als kulturelles Ballungsgebiet kann sicherlich die amerikanische Bay Area genannt werden, die gleichzeitig auch die Geburtsstätte des Genres ist. Aus dieser historischen Geburtsstätte stammen auch die Speed/Thrash/Power-Veteranen LÄÄZ ROCKIT. Massacre Records bedient uns hier mit ihrem Proto-Thrash-Erstlingswerk „City’s Gonna Burn“. Das Werk beinhaltet sowohl mehr kraftmetallische und NWOBHM-lastige Stampfersongs wie „City’s Gonna Burn“ oder „Silent Screams“ wie eben auch nach vorne preschende, mit räudigem Kreischgesang bestückte Speedster wie „Take No Prisoners“ oder „Forced To Fight“. In der chemischen Grundsubstanz ballern sie den Kessel mit vollwertigen sägenden Gitarren und ungezügelten Soli voll, dazu gesellen sich rumpelnde Double-Bass und ein Mischmasch aus Heavy-Rock-mäßigen Beats und knallenden Knütteltakten.

Zwar hält sich die Ausgereiftheit des Werkes in Grenzen, da der Fundus, aus dem geschöpft werden konnte, sich zu damaliger Zeit noch mehr planschbeckenartig vor einem aufbauschte, als pyramidenhaft zu imponieren drohte. „City’s Gonna Burn“ ist gewiss ein ordentliches und rockhistorisch interessantes Album, doch besitzt es leider nicht diese zeitlose Gültigkeit von Platten wie „Show No Mercy“, „Kill ‚Em All“, „Bounded By Blood“ oder meinethalben auch „The Legacy“. Es leuchtet mehr im Lichte eines „Zwischending-Phänomens“. Weder reiner Thrash, noch Punk, noch reiner Speed oder Power Metal – eine Entwicklungsstufe eben, die noch nicht wagte Kernsätze ihrer Identität zu formulieren. An manchen Stellen hapert es zudem bei der Kontinuität innerhalb der Arrangements; vieles wirkt ausprobiert und durchexperimentiert. Nichtsdestotrotz stellt dieses Re-Release ein Glücksfall dar, war dieses seltene Album immer wieder nur als billige Fälschung auf dem Markt zu erstehen. Für Zeitreisende oder schwermetallische Musiksammler ist dieser ungeschliffene Rohling aber gewiss Kaufpflicht, wird das Album doch durch nette Aufmachung und zwei zusätzlichen Live-Tracks angemessen „aufgehübscht“.

19.08.2009

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