Mit KYTE aus Großbritannien kommt einmal etwas anderes auf die Metal.de-Schlachtbank. Synthie Pop mit Post Rock einschlag. Hört sich soft an und ist es auch. Die 2007 gegründeten KYTE bringen nun mit „Love To Be Lost“ ihren vierten Silberling auf den Markt. Doch um gleich wieder den Metal-Bezug herzustellen, ist der Name des Produzenten von „Love To Be Lost“ von Nöten. Das war nämlich niemand geringerer als John Goodmanson, der unter anderem auch schon SEPULTURA produzierte.
Aber jetzt heißt es ab ans Eingemachte. KYTE bieten auf „Love To Be Lost“ über eine Stunde poppigen Post Rock, welcher sich durch seine Eingängigkeit und Fragilität auszeichnet. Hohe Synthesizer dominieren das Klangbild und werden hier und da von akustischen Gitarren und dem Klavier unterstützt. Durch den starken Delay auf den Instrumenten (auch dem Schlagzeug) wirken die Stücke sanft, zerbrechlich und fragil. Der hohe Gesang, der im ersten Moment an SIGUR ROS erinnert, wirkt etwas geziert, was aber schlüssig in das Gesamtbild passt. Während die ersten Stücke noch etwas verkantet und grober sind, wird „Love To Be Lost“ ab der Mitte sehr poppig und erinnert stark an die Synthesizer-dominerten Popstücke der 80er Jahre. Aber nicht nur positive Emotionen werden von KYTE transportiert, denn gerade die ersten Stücke wissen eine melancholische, etwas negativ angehauchte und dichte Stimmung zu transportieren. Neben den Radio-tauglichen Stücken ist auch ein fast sieben-minütiges Instrumental auf „Love To Be Lost“ zu finden, was zu den stärksten Stücken der Platte zählt. Doch bleiben insgesamt doch eher gemischte Gefühle, da KYTE sich noch nicht so sicher zu sein scheinen, ob sie nun eher dem emotionalen Post Rock frönen oder sich doch auf den Ein- und Aufstieg in den Charts fokussieren.
KYTE zeigen mit „Love To Be Lost“ ihre Fähigkeiten an den Instrumenten und dass sie gute fragile Synthie Post Rock Stücke schreiben können. Die (zu) sehr auf Radio produzierten Stücke wirken hingegen eher langweilend und machen den Eindruck einfach ersetzbar zu sein. Alle Post Rock Jünger, die auch den sanfteren Töne frönen, sollten einmal ein Ohr riskieren, für alle anderen heißt es wieter zur nächsten Platte.
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