Kylesa - Spiral Shadow

Review

Galerie mit 22 Bildern: Kylesa - Kylesa - Berlin

Die Art und Weise, mit der die Amis musikalisch zu Werke gehen, ist schwer in Worte zu fassen. Einerseits wirken KYLESA wie eine Abstraktion, eine Reduzierung vieler Elemente verschiedenster Stilarten zu einem einfachen, aber in sich schlüssigem Ganzen, andererseits auch enorm vielschichtig und manchmal ungeahnt kompliziert. Das trifft genau so auch auf das Neuwerk des Fünfers mit dem Titel “Spiral Shadow“ zu. Diese Version, Sludge Metal mit einer ganzen Palette verschiedenster Einflüsse zu kombinieren scheint so naheliegend und dennoch ist die Band aus Georgia ein wahres Unikat, dem es gelingt, aus offenbar einfachen Mitteln und Stilistiken ein wahrhaftiges Stimmungsfeuerwerk zu kreieren, das kaum etwas unberücksichtigt lässt.

Locker und rockig geht es ohne große Umschweife in das erste Stück, das den Titel “Tired Climb“ trägt. Bei diesem Titel wirken KYLESA fast schon charttauglich und überzeugen mit einfach gestrickten Melodielinien, bevor der Folgetrack “Cheating Synergy“ mit weitaus psychedelischeren Anleihen daherkommt. Dabei gelingt es der kompletten Band, mit Leib und Seele auf die jeweiligen Stimmungen einzugehen und darin voll und ganz aufzublühen. Das fängt schon bei der charismatischen Gitarristin und Sängerin Laura Pleasants an, die sowohl auf harsche Art als auch beinahe sanft eine tolle, stimmliche Atmosphäre zu erzeugen im Stande ist.

Gleichermaßen wirkt bei KYLESA alles dermaßen perfekt aufeinander abgestimmt – kein einziges Riff scheint deplatziert, jedes Teil hat seinen eigens bestimmten Platz wie in der Pokalvitrine eines Weltklassesportlers. “Spiral Shadow“ findet seine allergrößten Momente dann, wenn die Truppe sämtliche Trümpfe eines guten Musikstücks zieht und in einem Song verschmelzen lässt. Als Musterbeispiele seien dahingehend “Crowded Road“ oder auch das folgende “Don’t Look Back“ genannt, die Atmosphäre, Eingängigkeit und einen tollen Rockcharakter miteinander vereinen. Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen ist schlussendlich noch, dass dann eindeutig KYLESA auf dem Eisbecher steht und diese Mischung so eben niemand wirklich hinbekommt.

Ob dieser Becher nun die einzelnen Songs der Truppe trägt, ihren Bandnamen oder “Spiral Shadow“ ist nun mal egal – Fakt ist, diese Platte reiht sich in absolut positiver Hinsicht nahtlos in die restliche Discographie der Kombo ein.

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11.10.2010

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1 Kommentar zu Kylesa - Spiral Shadow

  1. sickman sagt:

    Gutes Review und eine wirklich starke Scheibe! KYLESA klingen unüblich und angenehm eigenwillig, besitzen den Mut, vom Weg abzudriften ohne sich in fremden Gebieten zu verlaufen. Ein Album mit dem man sich auseinandersetzen muss.

    9/10