Kurotokage - Call To The Deep

Review

Ein wenig aufschlussreicher als der Begriff Kurotokage dürften die Namen Nicholas d. Faure und Axel-Christine Demetz sein, die sich bislang mit ihrem Projekt Asmorod um ambiente Klänge verdient gemacht haben. Mit Kurotokage (Schwarze Eidechse) verleihen die beiden Franzosen ihrem Interesse für asiatischen Klang und Kultur Ausdruck und greifen bei der Namenswahl auf ein Buch des japanischen Schriftstellers Hirai Taro (1894 – 1965) , der unter dem Pseudonym Edogawa Rampo – phonetisch an Edagar Allan Poe angelent -veröffentlichte, zurück. Ein leichter Hauch des Horrors und Ungreifbaren schwingt in den Stücken mit, mal offenkundig in gepressten Atemzügen oder latent in regnerischen Klangsberieselungen. Vor allem durch seine Variabilität kann „Call to the deep“ gegenüber mancher Ambient Platte, die vor sich hin rauscht, gewinnen. Paukenschläge zerschmettern die klangliche Weite tibetanischer Einsamkeit, um dichte, treibende Klänge einzuläuten, die ein asiatisches Flair versprühen. Nur greift man für meinen Geschmack ein wenig zu oft auf diese Wendungen zurück und lässt zudem aufgebaute Spannungsbögen unvollendet in Stille versinken. Wer sich für Asmorod oder Lustmord begeistern kann, sollte dieser Platte allerdings auf jeden Fall Gehör schenken.

02.06.2002

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