Kuoleman Galleria - Armon Loppu

Review

Die Vermischung von düsteren Black-Metal-Elementen mit groovigen, teils punkigen Quintessenzen ist mittlerweile nichts neues mehr. Spätestens seit MIDNIGHT und KVELERTAK ist das als Black’n’Roll bekannte Subgenre einer breiteren Masse bekannt. Die aus Finnland stammenden KUOLEMAN GALLERIA möchten mit ihrem dritten Album „Armon Loppu“ ebenfalls eure Hüften, während schwarz-satanischer Mitternachtsmessen zum Schwingen bringen.

Satan tanzt den Boogie-Woogie

Und tatsächlich gelingt es KUOLEMAN GALLERIA gekonnt, die Waagschale zwischen beißendem Black und bluesig-rockigen Rhythmus aufrecht zu erhalten. Schon der Opener „Toivomuskaivo“ lädt zum Tanzen und Headbangen zugleich ein. Auch das kurze, aber knackige Solo zum Ende hin überzeugt. Man möchte fast meinen, dass es so klingt, wenn der Fürst der Finsternis in seinem Totenreich zum Hüftschwung einlädt. Wer jetzt denkt, dass KUOLEMAN GALLERIA wie manch andere Bands eine gefundene Formel über die restlichen Songs runtergedudeln, irrt sich.

50 Shades of Darkness

Denn „Tuomiopäivänsäde“ geht wesentlich schneller und dynamischer durch die Gehörgänge und fast vermisst man sie, die schweißdurchtränkten Moshpits an Festivalnachmittagen. Der folgende Zungenbrecher „Hautausmaan Kuudes Kerros“ dagegen hat fast schon Anleihen im Doom Metal und erinnert entfernt an die Landsmänner von SWALLOW THE SUN oder KAUNIS KUOLEMATON, bevor er sich doch in Todesblei verwandelt. Und wem das noch nicht Abwechslung genug ist: „Jean Grenier“ beginnt als akustischer Western-Song mit gutturalem Gesang aus der Hölle und entwickelt sich dann zu einem stimmungsvollem Death-Metal-Stück im Geiste von DARK TRANQUILITY und BEHEMOTH. Und es geht verdammt gut auf! Dass sich KUOLEMAN GALLERIA neben vielen anderen auch von SWALLOW THE SUN haben inspirieren lassen, bezeugt das starke „Pystyyn Kuollut“, bei dem neben dem eigentlichen Gesang eine wohlig warme Stimme zum Einsatz kommt. Gänsehaut pur.

Die Mischung macht es

Und es ist eben diese facettenreiche Abwechslung, die „Armon Loppu“ zu einem kleinen Highlight macht. Denn während sich andere Bands auf gewissen Erfolgsformeln ausruhen, ziehen KUOLEMAN GALLERIA einfach ihr Ding durch und spielen, was ihnen beliebt. Das geht zugunsten der Spielfreude, die man in jedem Stück raushören kann. Streitbarer Punkt bei den Finnen ist, wie auf den vorherigen Alben, der Gesang von Jankkari. Diese Art von Krächz-Gesang mag vielleicht nicht jedem auf Anhieb gefallen. Er fügt sich dennoch perfekt in die meisten Songs ein. Mit Ausnahme des eher holprigen „Sudennahka“ geht den Finnen auch kaum die Luft aus.

28.02.2022

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