Mit ihrem Debüt-Album „Glaskugelsammelbehälterkasten“ konnten KUNGFU bereits einen Achtungserfolg verbuchen und etwaige Vergleiche zu SELIG (Ex-Band des Gitarristen Christian Neanders) abschütteln. Mittlerweile in neuer Besetzung und mit neuem Selbstvertrauen präsentieren sie nun ihr Zweitwerk, schlicht selbstbetitelt „Kungfu“. Erstaunlich experimentell ist es geworden. Während man zuvor noch erdigen und sehr ursprünglichen Rock praktizierte, so gesellen sich auf dem neuen Album viele elektronische Spielereien und teilweise orientalisch anmutende Einflüsse zum Sound des Quartetts. Hinzu kommen noch regelmäßig in Erscheinung tretenende Gitarrenwände, die dem Ganzen noch etwas ‚Brett‘ verleihen. Abgefahren und abwechslungsreich geht es zu, beides Prädikate, die man selten mit deutschsprachigem Rock in Verbindung bringt. Sänger Jan Lafazanoglu gibt sich sehr eigen. Könnte man beim Song „Sitzschwitzer“ vom Tempo her fast schon von ‚gesungenem Rap‘ sprechen, beweist sich im Gegenzug der Mann am Mikro auch als Rockröhre („Untergrund“). Auch wenn auf den ersten Hörgang die Tracks zusammengewürfelt klingen und die meisten nicht gerade vor Eingänigkeit strotzen; nach einigen Durchläufen erwischt man sich beim Mitsummen. Und so entwickeln sich nach mehrmaligen Hören richtige starke Songs wie „3-Sonn“, „Untergrund“ oder „Sandmann“. Klasse.
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