Kultur Shock - Integration
Den Weltmusik-Anteil haben sie zwar eher noch erhöht, aber auf “reinen“ Folk-Festivals wären KULTUR SHOCK immer noch falsch platziert. Der Kulturschock zwischen den Ethno-Punks und einem Publikum, das es eher ruhig und akustisch mag, wäre programmiert. Grundsätzlich gilt noch das Fazit zu “We Came To Take Your Jobs Away“: „Das hier ist mit Sicherheit Musik, die aufregt, nervt – oft geradezu aufreizende Penetranz ausstrahlt. Deshalb: Klare Empfehlung an Freunde von Folk-Punk, Humppa-Parties und etwas anderer Rock-Mucke!“
Auf “Integration“ spielen die Multikulti-Punk-Rocker allerdings noch aufgedrehter, abwechslungsreicher und hektischer – und werden dadurch auch noch nerviger. KULTUR SHOCK sind wieder auf die totale Party aus. Über das Punk-Rock-Fundament wird gestrichen und geblasen, was die Instrumente hergeben. Schon zur Eröffnung rasantes Gefiedel, dann eine ruhige Passage mit Frauengesang, danach wieder Metal-Riffs. Auch der zweite Song ist rhythmisch variabel, es gibt zwischen Männlein und Weiblein geteilten Gesang. Genauso wild pendelt der Einsatz der Instrumente. Permanent werden Haken geschlagen. Für Punk oder zumindest das, was man allgemein darunter versteht, ist das eigentlich zu komplex. Alles sehr aktiv, verspielt, unterhaltsam. Nüchtern und über Albumdistanz gehört aber auch sehr anstrengend. Nach fünf, sechs Songs stellt sich die Frage, ob noch mal was anderes kommt. Doch außer dem getragenen ’Rose’ bleibt es flott.
In einem Club ist das wahrscheinlich sehr spaßig. Die Presseinfo beginnt zusammengefasst folgendermaßen: „Dass unter den bisherigen fünf Alben zwei Live-Alben waren, sagt vieles über die Qualitäten dieser Band aus.“ Einsteiger können sich via Youtube einen ersten Eindruck verschaffen. Dort gibt es auch Video-Clips zu ’Rose’ und ’Country Mohammed’.
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